Cyberpunk 2077

Nach 250 Stunden Spielzeit möchte ich nun auch meinen Eindruck zu Cyberpunk 2077 los werden.

Gerade für mich als Rollenspiel- und Cyberpunksetting Fangirl ein sehr empfehlenswertes Spiel, mit einer unglaublichen Größe der Open World und Komplexität.
An dieser Stelle versuche ich die negativen Reviews die zu Release überall gelesen habe zu verstehen, wobei ich hier direkt anbringe ich spreche von der PC Version und maße mir kein Urteil über die Konsolenversion zu.

Das Spiel läuft flüssig auch wenn man nicht den modernsten Rechner hat, ich selber spiele auf einem i5-8600k mit einer GeForce GTX 1060 mit 6GB Ram, und bei mir läuft alles flüssig, fehlerfrei und auf Ultragrafikeinstellungen.

Die Hauptquest selber ist sehr liebevoll umgesetzt und weißt auch mit den verschiedenen Enden einen sehr hohen Wiederspielwert auf, für meinen Geschmack ist sie vom Handlungsstrang her zwar zu kurz, aber dafür kann man sich in den unterschiedlichen und liebevoll gestalteten Sidequest verlieren. Und auch hier haben die Entwickler eine gute Mischung aus unterschiedlichen Questplots geliefert, und auch jede Nebenquest bleibt beim nochmaligen spannend da man immer mit verschiedene Lösungsansätze herangehen kann.

Auch hier kommt es wie bei Rollenspielen üblich extrem auf die eigene Spielweise drauf an, erwartet man an der Hand genommen zu werden und von Quest A über Quest B zum Ziel geführt zu werden, könnte leicht ein Eindruck von Fließband-Gameplay entstehen.
Besitzt man aber den für Open World Spiele notwendigen Willen die Welt auch zu erkunden wird man außerhalb der Quests an jeder Ecke fündig. Die Gespräche der NPC am Straßenstand nehmen mit ihren Dialogen Bezug auf die Hauptstory und so manches Nebenereignis.

Die Radio-, Fernseh- und Werbebeiträge die überall in der Stadt verteilt sind geben den Eindruck einer belebten Großstadt und nehmen sich dabei aber auch selber gerne auf die Schippe.

Mein Fazit: Wer einfach die Hauptstory durchspielen will, und mit Scheuklappen von Questmarker zu Questmarker läuft ist sicher in andern Genres besser aufgehoben. Wer sich Zeit für das Setting und die Open World nimmt wird viele hundert Spielstunden Spaß haben.
Ich persönlich bin gespannt auf die angekündigten DLC und werde das Spiel langfristig im Auge behalten.

Erbschaft mit Zukunft

Darf ich mich vorstellen? Mein Name ist Teresa Sartori.
Ich hatte gerade mein Studium beendet, als ich einen Brief vom Notar bekam.
Meine alte Tante war verstorben, übrigens meine letzte Verwandte, wie ich glaubte, und sie hinterließ mir ihr altes Haus und ein wenig Barvermögen. Leider hatte ich nie großen Kontakt, zu ihr, war sie doch das schwarze Schaf der Familie. Die Hintergründe waren mir nicht bekannt.

Meine Eltern starben schon jung bei einem schweren Verkehrsunfall. Geschwister hatte ich keine. Das bisschen Geld das mir meine Eltern hinterlassen hatten, floss in mein Studium, so das ich an einen Glücksfall dachte, als die Nachricht des Notars kam.
Tantchen möge in Frieden ruhen. Ich wollte Schauspielerin werden, oder besser noch ein richtiger Star. Aber bis dahin, wollte ich mir erst mal meinen neuen Besitz ansehen.
Ich träumte von einem alten Haus, nicht groß aber gepflegt, als ich mich mit dem Taxi auf dem Weg machte…
Dann stand ich davor und dachte nur, ‚Oh Gott…..‘ Ich schlug die Hände über dem Kopf zusammen.  Dieser alte Kasten sollte mein Haus sein? Ich sah mich um, abgestorbene Bäume, und das alte Gemäuer,  sonst nix.

Ich schnappte mir meinen Koffer und dachte, ’na ja, vielleicht sieht es drinnen besser aus‘ Optimismus ist alles. Also betrat ich es. Und bekam den nächsten Schlag. Es roch muffig, überall saß der Schimmel an den Wänden und ehrlich , ich überlegte schon, wieder zu gehen, ein Hotel zu beziehen und das alte Haus zu verkaufen. Aber ich gab dem Haus noch eine Chance. Ich stellte meinen Koffer ab und schaute mich dann genauer um.
Das Wohnzimmer, bis auf eine Ecke total ohne Möbel. Im ersten Schlafzimmer dachte ich, hielt hier Tantchen Gefangene? Denn als Schlafzimmer konnte man es nicht bezeichnen. Eine Liege mit Ketten an der Wand befestigt. Das hätte jeder Burg Ehre gemacht. Die Küche der letzte Horror. Der Kühlschrank hatte wohl auch mal bessere Zeiten gesehen. Aber neben der Küche lag noch ein kleines Zimmer, das hatte Tantchen sich wohl als Schlafzimmer eingerichtet. Wobei man von einrichten wohl kaum reden kann. Ein Bett, ein Nachtisch und ein Kleiderschrank, die so wie alle Möbel die ich bisher sah, wohl schon mal bessere Zeiten gesehen hatten.
Ebenso das Badezimmer, auch hier Schimmel an den Wänden, und als ich Wasser laufen lies, wie konnte es anders sein, braunes Wasser. Das ganze Haus war dunkel, es drang kaum Licht herein. Es stank zum Himmel, überall Spinnweben wo man hinsah, die Luft war durchzogen von Modder.
dann musste ich doch grinsen. Ein altes Spukhaus, zumindest sah es so aus. Natürlich rechnete ich nicht mit Geistern oder so. Aber das Haus, obwohl so herunter gekommen, und hässlich, hatte es doch Charakter und Flair. Und mein Ehrgeiz war geweckt, ich wollte versuchen es wieder herzurichten.

Nach einer Nacht, in der ich scheinbar mein Bett mit einigen Wanzen geteilt hatte, machte ich mich auf in die Stadt, Farbe, Tapeten, und vor allem neue Möbel mussten her. Ich kratzte mich überall. Vor allem ein neues Bett.
Ich betrat das ersten Geschäft, also nach Möbel sah es hier nicht aus. Doch scheinbar hatte es sich in der Stadt herum gesprochen das, das alte Haus wieder bewohnt war. Man, war die Gerüchteküche hier schnell. Denn ehe ich mich versah, war ich umringt von Leuten die Fragen stellten. Meistens kam ich gerade mal dazu meinen Namen zu nennen, dann kamen die nächsten Fragen.
Irgendwann schaffte ich es mich doch loszureißen, und besuchte schleunigst die Läden die für mich wichtig waren. Und kaufte ein, was ich brauchte. Mein kleines Vermögen schmolz dahin, wie Eis in der Sonne. Doch was ich hatte konnte sich sehen lassen.

***

Meine Renovierungsarbeiten schienen die Nachbarn regelrecht anzuziehen. Denn während ich noch am renovieren war, zugegeben ich hatte auch einige Handwerker eingestellt, kamen immer mal irgendwelche Nachbarn vorbei. Zum Beispiel Patrick Vorenus, mit dem ich mich auch mal näher unterhielt. Er behauptete doch glatt, das Gerüchten zufolge, meine Tante der Zauberei gefrönt hätte. Was ich aber dann kopfschüttelnd, verneinte.
Oder auch ein junger Mann, wo manch einer nur „wow“ sagen würde. Er stellte sich als Aleron Navarre vor. Man hatte der Kerl Muskeln. Und ich muss zugeben, ich fand ihn äußerst anziehend. Aber, noch wollte ich keine Partnerschaft, auch nicht mit einem Kerl, der aussah wie der Traum meiner schlafloser Nächte. Zudem, ich von anderen erfuhr, er es mit der Treue nicht so genau nahm. Kein Wunder, dem liefen die Frauen sicherlich scharenweise nach.
Auch ein „Zauberer“ aus der Nachbarschaft lies sich blicken. Wie man mir erzählte war der aber schon verheiratet, und hatte wohl auch schon zwei Söhne, die auf der Akademie waren. Der Kerl war mir unheimlich, mit seiner blinkenden Aura um sich herum. Aber ich freundete mich dennoch langsam mit ihm an. Er hieß Faroth Ares.

Im Laufe der nächsten Wochen veränderte sich das Innenleben des Hauses drastisch. Auch wollte ich mal noch die oberen Stockwerke inspizieren. Wobei ich mir vorstellen konnte das sie sicherlich nicht besser aussahen, wie das Untergeschoss.
Und weiterhin dachte ich darüber nach wie ich diese Riesenpferde aus meinem „Vorgarten“ entfernen könnte.
Ich liess einen Teich anlegen, schön passend um mauert, es sollten ja keine vorwitzigen Kinder dort reinfallen.
Und ebenso eine Auffahrt um mein Auto, was ich gedachte mir anzuschaffen, irgendwo abstellen zu können.

Auch suchte ich mir eine Arbeit und hatte Glück. Ich fand recht schnell eine Stelle als Nebendarstellerin, Dank meines Studiums. Nun ich war schon froh nicht als Werbetafel herumlaufen zu müssen. Mit ein wenig Glück erhielt ich kurz darauf schon eine Angebot als Hauptdarstellerin in einer kleinen Fernsesendung. Es ging aufwärts. Also alles in allem sah die Zukunft gar nicht mal so schlecht aus.

Die Zeit flog nur so dahin, inzwischen war es Winter geworden. Meine Karriere lief gut und ich bewegte mich diesbezüglich langsam auf die Spitze zu. Das Haus wurde immer wohnlicher, wenn es auch hier und dort noch an einigen Dingen fehlte. Doch man kann eben nicht alles haben.

Allerdings war ich immer noch nicht dazu gekommen, die oberen Etagen zu inspizieren, irgendwie hatte ich dabei ein mulmiges Gefühl. Ich bemerkte sogar das ich mir selber gegenüber Ausreden erfand warum das noch Zeit haben würde. Aber das war auch nicht so wichtig.

An einem Abend als ich wieder mal in mein Tagebuch schrieb, hörte ich wie meine Haustüre aufgeschlossen wurde. Ich erschrak. Einbrecher…schoss es mir durch den Kopf. Ich sprang auf, meine Beine zitterten und ich schaute mich schnell nach irgendwas um, womit ich mich im Notfall verteidigen könnte. Packte einen Kerzenständer, stellte mich an die Türe und wartete was nun kommen würde. Ich lauschte, und hörte ein lautes fluchen, es schien als würde jemand irgendwas abstellen. dann dachte ich nach, immer noch zitterte ich am ganzen Körper, Schweiß drang aus meinen Poren, und der Kerzenständer wäre mir bald aus meinen nassen Händen geglitten.
‚Mensch, erstens schließen Einbrecher nicht die Türe auf, und zum zweiten bringen die wohl auch kaum was mit.‘
Ich öffnete die Türe, und schlich in Richtung Eingang, öffnete vorsichtig die Wohnzimmertüre und schaute in das Entree, doch welche Überraschung, dort war niemand, doch die Haustüre stand weit offen. Immer noch den Kerzenständer in der Hand, schlich ich leise zur Haustüre.
Ich hoffte jetzt nur das derjenige nicht schon weiter ins Haus gegangen war, aber neben mir stand noch ein Koffer, und wie es aussah, war dieser aufgegangen und ein Teil des Inhaltes hatte sich wohl im Schnee verteilt. Ich nickte, daher also das Fluchen. Im Moment dachte ich nicht darüber nach, wieso jemand einen fremden Koffer in meinen Hausflur stellt, sondern schaute, wer ihn dort abgestellt hatte. Und dort sammelte ein Mann einige Sachen auf, klemmte sie sich teilweise unter den Arm und fluchte lauthals weiter. Trotz meiner, immer noch zitternden Beine, hatte das ganze auch einen komischen Aspekt, ich musste grinsen.

Irgendwie schien er nun bemerkt zu haben das ihn jemand beobachtete, er schaute auf und blickte mich an. dann knurrte er“. Anstatt dort blöd rumzustehen und zu grinsen und sich am Mobiliar fest zu halten, könnten sie mir helfen.“ Ohne sich weiter um mich zu kümmern, sammelte er dann noch den Rest auf und kam auf mich zu. Jetzt kroch Empörung in mir hoch „Was fällt ihnen eigentlich ein. Dringen uneingeladen in mein Haus ein, verteilen ihre Wäsche in meinem Vorgarten“ Wobei ich das mein immer betonte „und sind dann noch der Meinung mir Vorhaltungen zu machen?“ Während ich also meiner Empörung Luft machte, stopfte er alles wieder in den Koffer hinein. Er grummelte kurz, was einer Vorstellung wohl gleich kam. „Gestatten, Maximilian Sartori und das ist mein Haus“ dann schnappte er sich seinen Koffer, während ich wie erstarrt stehen blieb, und ging weiter ins Haus hinein, wobei ihm abermals der Koffer aufsprang und diesmal seinen ganzen Inhalt im Flur verteilte. Was ein weiteres Fluchen, seinerseits zufolge hatte.

Sobald ich meine Starre überwunden hatte, achtete ich nicht auf den Kerl der behauptete meiner Familie anzugehören, sondern ging zum Telefon um den Notar anzurufen. Obwohl es schon spät war, ging der Notar dennoch ans Telefon. Die erste Frage die ich stellte war, ob er einen Maximilian Sartori kennen würde. Da dieser wohl behaupte, das es sein Haus wäre, in dem ich nun wohnen würde. Ich bekam als Antwort, das es seine Richtigkeit habe, das das Haus mir, sowohl als auch Maximilian zu gleichen Teilen gehören würde. Ich dachte nur prima, und war begeistert, und das meine ich ironisch. Er erklärte mir das er am nächsten Tag vorbei kommen würde, um den ganzen Sachverhalt aufzuklären, und das wir uns bis dahin vertragen sollten. Ich gab dann noch kurz Maximilian den Hörer, der inzwischen zum zweiten mal seine Sachen zusammen gesucht und wieder im Koffer verstaut hatte. Er bekam scheinbar die gleichen Anweisungen wie ich, denn er sah mich immer mal an, wobei sein Blick langsam über meinen Körper zu gleiten schien, und nickte hin und wieder mal. dann legte er auf und meinte nur kurz. „So wie es aussieht, gehört uns wohl zu gleichen Teilen das Haus“. Ich konnte nur denken, welch eine Erkenntnis.

Ich gab ihm das Zimmer das Tantchen wohl bewohnt hatte, und grinste fies in mich hinein. Denn das Bett hatte ich noch nicht ausgetauscht. Sollte er doch auch eine Nacht mit den Wanzen verbringen, geschah ihm ganz recht. Nachdem er seinen Koffer endlich, diesmal unbeschadet im Zimmer untergebracht hatte, folgte er mir ins Wohnzimmer und setzte sich auf das Sofa, ich mich ans andere Ende. Denn wir mussten uns ja wohl näher bekannt machen. Nachdem wir dann festgestellt hatten das wir so nahe nicht miteinander verwandt wären, sondern aus weit verzweigten Linien kamen war seine Meinung zum näher bekannt machen eine andere als meine.

Denn er robbte sich langsam näher an mich heran. Ich hob sachte eine Augenbraue. dann kam eine Anmache die noch nicht mal meine Großmutter vom Sessel gehauen hätte. Worauf ich ihn fragte was das soll. Er zog mich regelrecht mit den Augen aus und meinte nur frech, das ich mich doch nicht so anstellen sollte. Was bildete der Kerl sich eigentlich ein. Na, das konnte ja heiter werden. Ich verzog mich dann schleunigst in mein Bett, denn schließlich musste ich am nächsten Tag arbeiten. Verschloss aber vorsichtshalber mal mein Zimmer, man weiß ja nie. Abgesehen davon, war er ja nicht alleine im Bett. Der Gedanke lies abermals ein gemeines grinsen mein Gesicht zieren.



Als ich morgens zur Arbeit ging, war von ihm nichts zu sehen. Allerdings nutzte er meine Abwesenheit um sich das Haus genauer anzusehen, unter anderem auch die oberen Etagen, wo er wie ich später erfuhr bemerkenswertes fand. Nämlich im obersten Stockwerk des Turmes, befand sich ein alter Schreibtisch, komischer weise auch ein Grabstein und eine Urne, sowie eine Menge alter Kisten. Auch lernte er wohl den Zauberer Faroth kennen, und hatte sich wohl angeregt mit ihm unterhalten. Ich kam jedenfalls im Laufe des Tages heim und hatte die vermeintliche Spitze meiner Karriere erreicht, ich hatte das Angebot einer Hauptrolle in einem Theaterfilm bekommen.

Er kam mir entgegen als ich nach Hause kam und mich traf der Schlag. Er war in komplett schwarze Kleidung gehüllt und meinte er mache sich jetzt auf den Weg zur Arbeit. Ich wollte gar nicht wissen um was für eine Arbeit es sich dabei wohl handeln würde.
Nach einem guten Abendessen, wartete ich also auf den Notar, und dem was er nun zu berichten hatte.
Gegen 22.00 Uhr war es dann soweit, der Notar kam. Maximilian war inzwischen auch bereits wieder zu Hause, und hatte sogar Sekt mitgebracht, wie aufmerksam dachte ich noch. Ich Esel.
Jedenfalls erfuhren wir von dem Notar, wie wir ja nun bereits wussten,das das Haus uns beiden vermacht worden war. Tantchen hatte gehofft, die weit verzweigten Äste unseres Stammbaumes zusammen führen zu können. Sie hatte darauf vertraut, laut des Notars, das wir zueinander finden würden, und so dem Stammbaum neue Triebe aufsetzen würden. Maximilian grinste mich immer mal kurz triumphierend an. Wenn ich nur gewusst hätte was in seinem Kopf vorging. Der Notar riet uns noch die alten Kisten und was wir sonst noch gefunden hatten, vielmehr Maximilian, ich war ja zu feige, um ehrlich zu sein, genauer zu untersuchen. Auch teilte er uns mit das irgendwo auf dem alten Anwesen eine Truhe vergraben sein sollte. Man würde sehen.
Als der Notar gegangen war, meinte Maximilian, darauf sollten wir anstoßen, und öffnete den Sekt. Wir sprachen darüber was wir nun anfangen würden, und einigten uns darauf es erst mal laufen zu lassen wie es zur Zeit lief. Soweit man das nach zwei Tagen schon sagen konnte. Auch erzählte er mir das er ins Importgeschäft seines Onkels eintreten wolle. Ich betrachtete ihn kurz, was er grinsend über sich ergehen lies, und dachte, na ja es passt irgendwie zu ihm. Und wie es passen würde, sollte ich wohl am nächsten Morgen erfahren.

Ich vertrage keinen Alkohol und so merkte ich auch schon recht schnell wie der Sekt mir in den Kopf stieg. Ich erhob mich und wollte ins Bett gehen, als er mich bat, noch ein kleines Glas zu nehmen. Da er so nett fragte, stimmte ich zu. Das hätte ich mal besser sein lassen sollen. Ich wankte schon leicht, und mein Kopf war bereits umnebelt, so sah ich nicht kommen was nun kam.
Als ich mich auf ins Bett machen wollte, bat er mich, kurz zu warten. Ich drehte mich um und er kam auf mich zu. Und noch eher ich begriff was nun passieren würde, hatte er mich schon gegriffen und an sich gezogen.
dann küsste er mich, soviel verstand ich noch.
Richtig klar wurde ich am nächsten Morgen, mir fehlten einige Stunden, verdammter Alkohol. Und stellte dann fest das ich nicht in meinem Bett lag, sondern in Maximilians Bett. Das er sich Tags zuvor gekauft hatte. Ich sprang schnell aus dem Bett und dachte angestrengt nach…… hatten wir etwa?

Ich war mir nicht sicher. Abermals kam Maximilian auf mich zu, er grinste mich an.“Also Schätzchen, wenn ich auch mit allem gerechnet hätte, aber nicht mit so einer Wildkatze. Und dir schien es gut gefallen zu haben“ Ich sah ihn zweifelnd an, das passte nicht zu mir. Ich war zwar kein unbeschriebenes Blatt mehr, doch fühlte ich mich in diesem Moment nicht so besonders gut, ich fühlte mich schmutzig und irgendwie ausgetrickst. Immer noch war mein Blick zweifelnd, doch er grinste nur“ Glaub es, und die Nacht mit dir war richtig gut“
Er trat leicht auf mich zu und flüsterte mir ins Ohr „und es wird sich wiederholen, doch diesmal wirst du alles mitbekommen“ Ich konnte nur gepresst herausbringen “Nicht wenn ich es verhindern kann“ Er lachte nur kalt.
Ich floh und brauchte nun dringend eine Dusche, sein Lachen noch in meinen Ohren.

Nachdem ich mich wieder einigermaßen sauber fühlte, dachte ich angestrengt nach. Was war gestern passiert, oder vielmehr die Nacht. dann dämmerte es langsam. Ja wir hatten miteinander geschlafen, und wie ich mir nun eingestehen musste, es hatte mir sogar Spaß gemacht. Verflucht noch mal. dann erschrak ich, was wenn es nicht ohne Folgen geblieben wäre. Verdammt, verdammt, verdammt.

Ich hörte noch wie er pfeifend zur Arbeit ging. Erst dann verließ ich das Badezimmer.

***

Der Tag schlich nur so dahin. Immer wieder dachte ich daran was in der letzten Nacht geschehen war.
dann begann ich Maximilians Zimmer zu durchsuchen, er musste ja irgendwo auch persönliche Dinge haben. Wenn ich auch den Inhalt seines Koffers schon zweimal sehen durfte, nun musste ich doch grinsen, so wusste ich bis auf die wenigen Dinge die er selber erzählt hatte, nichts über ihn.
dann fand ich einige Dokumente, und als ich sie durchgesehen hatte, wusste ich warum es ihm so wichtig war, mich für sich zu gewinnen. Ich dachte nach, eine merkwürdige Art jemanden für sich gewinnen zu wollen……….ich stutzte…es sei denn, er hoffte regelrecht das die Nacht nicht ohne Folgen blieb.

Was der Notar nämlich gestern nicht gesagt hatte, fand ich jetzt in den Dokumenten. Sollten Maximilian und ich heiraten und Kinder bekommen, würden wir nochmal einen ordentlichen Batzen Geld bekommen. Ansonsten ginge das ganze Geld an eine Stiftung. Keiner von uns dürfte also aus dem Haus ausziehen, wenn wir das Geld nicht verlieren wollten. Während ich die Papiere wieder dort hinlegte wo sie gelegen hatten, dachte ich angestrengt nach. ‚Hm…also die vermeintliche Spitze meiner Karriere hatte ich erreicht, jetzt strebte ich nach Ruhm und Geld‘.
Ich ging in mein Zimmer und legte mich dort aufs Bett um ungestört nachdenken zu können. Also wäre es eigentlich gar nicht soo schlecht, mich mit Maximilian zusammen zu tun. Er sah gut aus, hatte Dank seines Berufes, einen starken durch trainierten Körper, was auch nicht zu verachten war. Und durch ihn käme ich sehr schnell zu viel Geld. Ich lachte leise, so unähnlich waren wir uns wohl nicht. Denn ich denke wir hatten beide die gleichen Anwandlungen. Ich grinste hinterhältig. Nur diesmal, spielen wir das Spiel nach meinen Regeln, dachte ich und erhob mich. Es gab noch viel zu tun.

Als erstes suchte ich eine Apotheke auf und besorgte einen Schwangerschaftstest. dann wurde ein Test gemacht. Ich sah auf das Röhrchen….negativ. Ich nickte zufrieden und grinste. Also Junge auf das Kind wirst du noch eine Weile warten müssen. Ich lies den Test in der Mülltonne vor dem Haus verschwinden. Ich freute mich langsam sogar, ihn an der Nase herumführen zu können. Er würde die nächsten Tage Blut und Wasser schwitzen, das schwor ich mir. Denn die gestrige Aktion sollte er nicht umsonst gemacht haben. Ich lachte leise, und erschrak kurz….klang mein lachen, doch nicht viel anders als das was ich am Morgen von ihm gehört hatte. Doch dann lachte ich herzlich auf.
Anschließend packte ich meinen Koffer und stellte ihn demonstrativ in den Flur. Er sollte glauben das ich angedachte auszuziehen. Ich stellte mir vor, wie er seine Felle weg schwimmen sah, und war gespannt wie er darauf reagieren würde. Irgendwie machte sich diebische Freude in mir breit. Gottchen war ich fies …

Gegen Abend kam er zurück, sah meinen Koffer und schrie regelrecht nach mir. Ich hielt mich im Wohnzimmer auf. Und teilte ihm in ruhigem Ton mit, wo ich zu finden sei. Ich musste mich zusammen reißen, doch es gelang mir den Anschein, von absoluter Ruhe zu geben. Wenn es in mir auch ganz anders aussah. Er stürmte regelrecht ins Wohnzimmer, und fragte was der Koffer im Flur zu bedeuten habe.
Ich sah ihn eiskalt an.“Das fragst du noch, nachdem was du dir letzte Nacht geleistet hast?“ fragte ich seelenruhig. „Ich werde ausziehen, und dir das Haus überlassen“ Damit hatte er wohl scheinbar nicht gerechnet, sein Mund klappte auf und zu, wie bei einem Fisch auf dem Trockenen, aber er brachte keinen Ton raus. Ich wartete, einen gelassenen Eindruck vortäuschend, ab. Ich war schließlich nicht umsonst Schauspielerin. Nach einer kurzen Weile schien er die Sprache wieder gefunden zu haben, „Das kommt ja gar nicht in Frage“.
Er drehte sich um und ich folgte ihm mit meinem Blick. Ich sagte nichts, sondern wartete ab. Er trug meinen Koffer wieder in mein Zimmer. Ich grinste und war froh das er das nicht sehen konnte. dann ging ich in die Küche um was zu essen zu machen, er folgte mir kurz darauf.“Wenn du meinst, ich schaffe es nicht meinen Koffer wieder aus meinem Zimmer zu tragen, muss ich dich enttäuschen, so schwer ist der nicht“ kam es von mir seelenruhig.
Er griff nach meiner Schulter und drehte mich zu sich um. Sein Blick war tiefschwarz geworden und unheilvoll. dann stritten wir, das die Fetzen flogen und nach einer weile kam er endlich mit der Sprache heraus, warum er das getan hatte, und wieso ich bleiben müsste. Na, wer sagt es denn, geht doch. Ich fauchte ihn noch einige male an, doch dann tat er etwas unerwartetes. Wie am Abend zuvor griff er nach mir und küsste mich einfach. Danach grinste er mich an: „Irgendwie musste ich dich ja still bekommen“ Ich starrte ihn nur an und knurrte leise.  Wir setzten uns an den Tisch und begannen zu reden, und je länger wir sprachen um so mehr verstanden wir einander. Sex war für ihn ein wichtiges Thema, und er wollte wissen, wenn wir uns zusammen tun würden, ob er auch das von mir verlangen könnte. Denn schließlich wurden ausdrücklich in der Bedingung, auch Kinder verlangt. Zudem er auch viel Freude daran hätte, wobei sein Blick doch recht anzüglich an mir entlang ging.

Ich nickte, und machte ihm aber klar, nicht noch mal mit so einer Aktion, wie am Vorabend. Ich gestand ihm ein, das ich auch nicht ganz abgeneigt wäre. Er grinste daraufhin wie ein Honigkuchenpferd. Das Grinsen wischte ich ihm aber gleich wieder raus, in dem ich ihm mitteilte, das ich eventuell auch noch andere in Betracht ziehen würde, für diese Eskapaden, wobei ich da an einen recht gut gebauten Athleten dachte. Ich grinste zur Abwechslung ihn mal an.


dann sprachen wir über Liebe und wie er sich das vorstellt, ohne Liebe. Zudem ich eigentlich immer gedacht hatte wenn ich mir mal einen Partner fürs Leben suchen würde, ich ihn auch liebte. Seine Antwort war kurz und knapp“ Liebe wird überbewertet“ . Ich dachte nur, aha, Sex ja, Liebe nein. Na wunderbar. Selbstverständlich lies ich mir nichts anmerken. Wir wurden uns darüber im klaren das wir uns im Grunde ähnlich waren, bis eben auf das mit der Liebe. Wir waren uns ebenbürtig. Er grinste: „Ich mag Frauen die wissen was sie wollen, und die sich nicht scheuen, dem auch nach zu gehen“ Ich wusste jetzt nicht wie er das meinte, aber dann kam “diese Aktion mit deinem Koffer, gefällt mir.“ Er gab zu das er wirklich seine Felle weg schwimmen sah, vor allem da ihm klar war, das wenn ich wirklich gehen wollte, er mich nicht zurückhalten könnte. Wir einigten uns, erst mal zusammen zu leben, und uns besser kennen zu lernen. Und dann würden wir weiter sehen. Verloben oder gar heiraten käme erst mal gar nicht in Frage. Irgendwie passte ihm das gar nicht, ich glaube er sah schon den Ring an seinem oder meinem Finger.
Er sah mich immer wieder an. „Und was ist, wenn du nun, nach der Nacht gestern ein Kind bekommen würdest?“ Ich antwortete nicht darauf, lügen wollte ich nicht, und die Wahrheit wollte ich ihm nicht sagen. Seine Augen wurden schmal, er führte doch wieder was im Schilde. Mir wurde in diesem Moment mehr als klar, diesem Mann konnte man nicht trauen. Oder vielmehr, ich konnte ihm nicht trauen. Er würde immer etwas unerwartete tun. Damit musste ich rechnen, aber ihm dürfte nun auch klar sein, das er mit mir keine Spielchen spielen könnte, und er die Rechnung jedes mal präsentiert bekommen würde.
Unser Zusammen leben würde bestimmt nicht langweilig, und Überraschungen waren wohl vorprogrammiert. Ich war irgendwie sogar gespannt, was noch von ihm oder auch von mir kommen würde. Wir waren beide auf Geld aus, ebenso wie wir nach Wissen strebten. Eine gute Kombination? Nun man würde sehen. Eins war auf jeden Fall klar, wir beide waren berechnend……aber nicht….. berechenbar.
Und meine Rache, war noch lange nicht beendet.

Es vergingen einige Tage, und unser Zusammenleben spielte sich ein. Langsam aber sicher kam auch er seinem erstrebten Berufsziel immer näher. Wobei, kann man da von einem Berufsziel sprechen? Denn er wollte ja nicht nur ins Geschäft seines Onkels eintreten, sondern seine ganze Persönlichkeit spiegelte dies wider. Er war ein Mafiosi. Wie auch immer, mein Racheplan nahm langsam Formen an. Zwischenzeitlich versuchte er immer mal mich ins Bett zu bekommen, was ich aber eben so oft ablehnte. Langsam wurde er ungemütlich, man merkte ihm seinen Frust regelrecht an. Selbst als er vor meinen Augen mal mit einer Arbeitskollegin flirtete und ich nur schulterzuckend darüber hin weg ging, knurrte er leise. Es interessierte mich schlichtweg nicht. Ich überraschte ihn, wie er mal in der Küche stand und wieder eine Flasche Sekt in Händen hielt. Ich grinste ihn frech an: „Ein zweites mal klappt das nicht“ dann verließ ich die Küche und ich hörte ihn hinter mir laut fluchen.

Ebenso durchforstete ich langsam eine Kiste nach der anderen, die uns Tantchen oben im Turm hinterlassen hatte, und dabei kam überraschendes Zutage. Zum Beispiel, das dies hier nicht ihr einziges Haus war, das es im Gegenteil noch andere gab. Ausserdem wurde klar, das sie gar nicht hier gewohnt hatte, was nun auch erklären würde, wieso das Haus so leer gewesen war und so muffig roch. Als ich das Maximilian erzählte, spekulierte er gleich ob wir die auch erben würden. Und versuchte anschließend gleich wieder, eine Bedingung unseres Tantchens zu erfüllen. Ich grinste nur leicht, senkte aber den Kopf damit er es nicht bemerkte. Und wies ihn abermals ab. Er fluchte abermals. Den Wortschatz den er dabei benutzte musste er wohl von seinem Onkel gelernt haben. Ich ließ mich aber nicht beirren. Also…… ich amüsierte mich köstlich.

Immer wieder bemerkte ich seine Blicke, die fragten ob ich nun schwanger sei oder nicht. Doch als auch nach Wochen keine Anzeichen zu sehen waren, sah er wohl ein, das es nicht geklappt hatte.
Ich verhielt mich in seiner Anwesenheit immer recht gelassen und ruhig, was auch hier sein Temperament oft zum kochen brachte. Und Temperament hatte er, das musste man ihm lassen. dann kam unerwartet endlich der Tag meiner endgültigen Rache. Aleron kam auf einen Besuch vorbei. Und als ich ihn einließ, flirtete er mich sofort an. Maximilian stand daneben und musste es mit ansehen. Ich sah wie es in ihm kochte, schließlich hatte ich ihn die ganze Zeit abgewiesen. Als ich mich ins Badezimmer begab um zu duschen, konnte ich noch hören wie er Aleron drohte, er solle seine Finger von mir lassen. Dieser lachte aber nur, und meinte dann solle er erst mal den Ring zeigen, der ihm das Recht gäbe so etwas zu fordern. Ich lachte leise in mich hinein.

Beide folgten mir kurz darauf. Und nun ging Aleron richtig zur Sache, ich wusste ja das er hinter mir her war, und hatte damit schon gerechnet. Er griff nach mir, sah dabei kurz Maximilian an, und küsste mich.
Maximilian explodierte fast. Eifersucht kochte in ihm hoch und man merkte ihm an das er sich nur mit Mühe zurück halten konnte.Doch bevor die Lage eskalieren würde, verabschiedete ich mich von Aleron, der mir allerdings noch zuflüsterte, laut genug das Maximilian es hören konnte. “dann ein anderes mal, wenn wir nicht beobachtet werden.“ Er grinste Maximilian an und ging.
Meine Rache war perfekt. Ich sah Maximilian an „Jetzt sag nichts, erstens bin ich nicht dein Eigentum, ja noch nicht mal deine Frau, und zum zweiten, sagtest du nicht selber? Liebe wird überbewertet?“ Damit lies ich ihn stehen.
Mir war klar ich spielte ein Spiel mit dem Feuer, und das Feuer hieß Maximilian.

Ich musste nun damit rechnen das er die Beherrschung verlieren würde. Mir war klar, das ich nun nicht mehr vor ihm sicher sein, noch das er sich weiterhin abweisen lassen würde. Gedanken schossen durch meinen Kopf. Ich musste mir schleunigst was einfallen lassen. Mir war absolut klar, das ich, wenn ich das vollständige Erbe haben wollte, ihn heiraten müsste. Und im Grunde, da es eh niemanden gab, dem mein Herz gehörte, war es für mich so gesehen kein Problem. Meine Rache hatte ich gehabt, wir waren quitt. Blitzschnell überlegte ich, denn weiter als bis hierhin hatte ich nicht gedacht. Und er war beileibe kein Kerl der sich so etwas gefallen lassen würde. Ich musste nun mit allem rechnen, andererseits wollte ich mir auch nicht das Ruder aus der Hand nehmen lassen. Es gab nur eine Lösung, nun musste ich zum Angriff übergehen.

Ich betrat mein Zimmer, zog mir ein wenig Reizwäsche über, legte mich aufs Bett und wartete, es war klar das er mir folgen würde. Und so war es auch. Laut fluchend stürmte er in mein Zimmer, um dann erstarrt stehen zu bleiben, als er mich sah “was soll das nun wieder?“ dabei deutete er auf mein Outfit. Ich sah ihn gelassen an, wenn ich auch innerlich zitterte, und auch, ich gebe es zu, ein wenig Angst hatte. Denn ich wusste ja nicht wie er nun reagieren würde. „Wir sind quitt und ich biete dir nun an was du die letzten Wochen versucht hast zu bekommen.“ dabei lies ich meine Stimme ziemlich ruhig erscheinen, was mir wirklich nicht leicht fiel. Und ich hoffte er würde meinen Gemütszustand nicht bemerken.
Sein Blick glitt langsam an mir entlang, seine Wut verrauchte, und er kam langsam auf das Bett zu. Ich sah das sein Atem schwer ging, ob nun noch von der Wut, oder wegen der Erwartung die er nun hatte, keine Ahnung. Seine Brust hob und senkte sich unter dem schweren Atem, sein Blick war dunkel und glitt immer wieder an mir entlang. dann blickte er mir in die Augen, grinste gemein, drehte sich um ………und ging.
Die Türe schloss sich hinter ihm und ich dachte nur, was soll das denn? Ich war total geplättet, also damit hatte ich nun wirklich nicht gerechnet. Ich hatte mit allem gerechnet, das er über mich herfallen würde, das er sich nehmen würde was er so sehr begehrte, aber doch nicht das er mich einfach so hier liegen lassen würde. Jetzt war ich sprachlos, und vor allem war mir die Sache nun äußerst peinlich. Wieder schossen mir die Gedanken durch den Kopf, was nun, wie sollte ich mich verhalten, konnte ich ihm nochmal in die Augen sehen. Jetzt……..fluchte ich.

Also zog ich mich wieder an. Als ich die Küche betrat, saß er gelassen am Küchentisch und sah mir entgegen. Ich nahm mir einen Saft, deswegen war ich ja gekommen, und blickte ihn an. Er grinste „ich habe dich durchschaut, du wärst mit dem Kerl“ damit deutete er zur Türe, wohl Aleron meinend „nicht ins Bett gegangen. Und das bischen geflirte oder geküsse, haut mich nicht vom Hocker. Nein meine Liebe, die ganze Sache war inszeniert, das begriff ich als ich dich sagen hörte, wir sind quitt.“ Seine Augen wurden schmal, er sah mich weiterhin an. Ich setzte mich ihm gegenüber und nippte an meinem Saft, ich dachte nur, jetzt nicht die Nerven verlieren. Und blickte ihn seelenruhig an, obwohl es in mir kochte. „Wenn du das denkst“ ich zuckte mit der Schulter „Ich weiss nur eins, du hast dir eine gute Gelegenheit durch die Lappen gehen lassen, zu bekommen was du willst“ Er schüttelte den Kopf “Nein, meine Liebe denn ich werde bekommen was ich will, so oder so. Nur bin ich kein Hund dem man einen Knochen hin wirft und der freudig danach schnappt“ damit erhob er sich, und kam langsam auf mich zu. Seine Augen waren immer noch schmal zusammen gezogen.

Er griff nach mir, stellte mein Glas auf den Tisch und zog mich vom Stuhl hoch. „Du willst das Erbe ebenso wie ich, also wirst du mir geben was ich will, oder das Erbe ist futsch. Ach und noch was, du wirst meine Frau, und dieser Kerl, soll es nie wieder wagen, dich auch nur anzurühren.“ Damit zog er mich in seine Arme und presste mich fest an sich. Überdeutlich spürte ich seinen durch trainierten Körper an meinem. Ich brachte keinen Ton heraus, nur meine Beine schienen auf einmal der Meinung zu sein, den Dienst quittieren zu müssen, denn sie wurden wie Gummi. dann küsste er mich wild und leidenschaftlich, dabei drängte er mich Richtung seines Schlafzimmers, ich wusste was nun kommen würde, und ich wollte es sogar.
Als er den Kuss löste, japste ich nach Luft, er grinste mich an“ sagte ich dir nicht, es wird sich wiederholen“.
In der folgenden Nacht liebten wir uns einige male. Wild und leidenschaftlich wie zuvor sein Kuss gewesen war.
Nur von Liebe……. fiel kein Wort.

Und ich wusste, das es noch nicht das Ende unseres Kampfes sein würde.

***

In der nächsten Zeit durchstöberte ich auch den alten Schreibtisch, sah mir den Grabstein und die Urne genauer an, und öffnete auch die letzten Kisten. Irgendjemand hatte wohl die Inschriften auf beidem entfernt, denn es war kaum oder eher sogar gar nicht zu erkennen, wer hier verstorben war. Als ich mir die Urne genauer besah überlegte ich, woher ich Informationen darüber bekommen könnte. Denn in den Kisten war nichts zu finden.
Wir schleppten den Schreibtisch eine Etage tiefer und richteten dort ein kleines Arbeitszimmer ein. Die oberen Räume waren bis auf eines alle recht klein. Also für Kinder war eigentlich kein Platz in diesem Haus.
Maximilian lies im hinteren Gartenbereich einen Pool bauen, er meinte er bräuchte das, außerdem legte ich ein Gemüsebeet an.
Er forderte nun Nacht für Nacht ein, was er meinte das ihm zustehen würde, und lies eine Verweigerung nicht mehr zu. Er hatte wirklich nur eines im Kopf. Und da er wohl der Meinung war, das wir bald heiraten sollten, überließ ich ihm auch die Planung der Hochzeit.

Das Haus wurde immer wohnlicher. Ebenso hatte nun auch Maximilian endlich seinen Berufswunsch erfüllt, er erhielt von seinem Onkel die Führung über die örtliche Filiale. Ich nahm weiterhin Verhütungsmittel, denn noch wollte ich keine Kinder, auch wenn Maximilian sich sehr bemühte das welche kommen könnten. Er wollte unbedingt ein Kind. Er wunderte sich sogar ein wenig, das ich nicht schwanger wurde. Ich sagte ihm nichts.

Am Vortag unserer Hochzeit, kam wieder einmal der Notar vorbei um uns weitere Anweisungen zu geben. Er war erfreut das wir Tantchens letzten Wunsch nun doch erfüllen und heiraten würden. Er übergab uns einen Brief, den Tantchen für uns hinterlassen hatte, ebenso einen Schlüssel für ein weiteres Haus, meinte aber gleich dazu, das wir nur dann Anspruch auf das Haus haben würden, wenn wir auch wirklich heiraten.
Als wir den Brief öffneten und ihn lasen, kam heraus, das Tantchen nie beabsichtigt hatte, das in der alten Bude hier, Kinder aufwachsen sollten. Und das sie uns dafür ein weiteres Haus vermachen würde. Sie wünschte uns für unseren gemeinsamen Lebensweg alles gute, und das wir mehr erfahren würden, wenn das erste Kind da wäre. Ich dachte nur, na ja. Maximilian sah mich wieder mal triumphierend an. Für ihn lief ja alles bestens, bis auf seinen Kinderwunsch. Nur mir begann das Spielchen langsam auf den Wecker zu gehen. Er lud dann sogar Aleron zur Hochzeit ein, um diesem klar zu machen, das ich ihm gehören würde. Ich war nicht sein Eigentum, und ich dachte das müsste ich ihm doch noch mal deutlich machen. Unsere Hochzeit war eine Zweckverbindung, aber sonst auch nichts. Maximilian hatte sogar eine Reise in die Flitterwochen organisiert. Er meinte, das wäre eine entspanntere Atmosphäre um ein Kind zu zeugen, und das es dort vielleicht besser klappen könnte. Wenn er wüsste. Ich musste nun doch grinsen, und dachte nur. Nix da, vorläufig werde ich noch nicht Mutter. Dennoch freute ich mich natürlich auf die Reise.

Am nächsten Tag ging es dann in die „Flitterwochen“, wobei meiner Meinung nach diese Reise, den Titel eigentlich nicht verdiente. Sollten sie nicht eigentlich sein, damit man schöne Tage in Liebe verbringen würde? Doch bei uns war es etwas anders. Aber gut, ich hatte mich darauf eingelassen, nun musste ich da durch.
Maximilian hatte uns einen kleinen Bungalow reservieren lassen, direkt am Strand, da er meinte das wäre etwas intimer. Und nun frei von den alltäglichen Pflichten, sah ich erst wie verlangend er war. Denn kaum dort angekommen, lies er mir nicht mal die Zeit unsere Koffer auszupacken, sondern schliff mich gleich ins Bett. Wie soll ich die Nächte mit ihm beschreiben, wohl eher mit, leidenschaftlich aber keine Spur von Zärtlichkeit. Er war besitzergreifend, in allem was er tat, so auch hier. Ihm war es egal ob jemand zusah, oder ob es mich störte. Er nahm sich was er wollte, und mich wollte er oft er wollte . Egal ob in der Sauna … oder in der Hängematte …

Er sprach oft darüber, und mir wurde klar, er hatte es nicht nur gesagt, sondern auch so gemeint. Als er mir damals sagte, das Sex ihm sehr wichtig wäre. Nur sein verlangen ging, meiner Meinung nach, weit über das normale hinaus. Ich fragte mich oft…. wieso, denn nur der Wunsch nach einem Kind konnte es nicht sein. Er hatte wie man so oft von Kerlen behauptet, wirklich nur eines im Kopf. Als ich versuchte mit ihm darüber zu reden, sah er mich kaltlächelnd an und meinte“ hast du etwa Grund zur Klage? Bisher hatte ich immer das Gefühl das du sehr wohl auch auf deine Kosten gekommen bist“ Sicher war ich das, aber mir fehlte Liebe, und Zärtlichkeit. Doch die konnte oder wollte er nicht geben. Obwohl wir, was Geld anging uns sehr ähnlich waren, waren wir diesbezüglich meilenweit von einander entfernt.

So langsam wurde mir klar, obwohl er ein Mistkerl war, hatte ich mich in ihn verliebt. Er war treu, wenn er auch ein überdimensionales Verlangen besaß, so ging er doch nie fremd, auch später nicht. Ich dachte schon daran, das Erbe sausen zu lassen, ihn zu verlassen, und lieber alleine zu leben, als ohne Liebe. So schwer hatte ich es mir doch nicht vorgestellt.
Ich entschloss mich ihm zu sagen das ich mich von ihm trennen würde. Doch als ich morgens wach wurde, konnte ich nur noch rennen, ich musste mich übergeben. Er kam mir nach und grinste gemein. „Dachtest du, du hättest mich noch länger hin halten können? Nachdem du, obwohl wir jeden Nacht mit einander schliefen, nicht schwanger wurdest, hab ich spioniert, und rate mal was ich fand.“ Mir war klar was er wohl gefunden haben musste, mein Verhütungsmittel. Mir wurde wieder schlecht, aber diesmal, weil ich begriff, das er mich wohl abermals ausgetrickst hatte. Er bemerkte wohl meine Gedankengänge „ Genau, ich habe deine kleinen Pillen gefunden und ausgetauscht, und das ist das Ergebnis“ Er deutete auf die Toilette über dier ich immer noch hing. Damit lies er mich zurück. Ich setzte mich auf die Toilette. Jetzt kam eine Trennung nicht mehr in Frage. Ich war wohl schwanger.

In den letzten Urlaubstagen weigerte ich mich, das Bett mit ihm zu teilen, und schlief auf dem Sofa, auch seine Annäherungsversuche blockte ich ab. Seinem Gesicht sah ich an, das er sich das nicht sehr lange gefallen lassen würde. Ich versuchte mir die Tage noch irgendwie schön zu machen, suchte nach Muscheln oder sonnte mich am Strand.
Während ich eine schöne Farbe bekam, kriegte er einen fürchterlichen Sonnenbrand. Ich bemerkte das der ihm richtig zu schaffen machte, das er nichts auf der Haut vertrug. So schlüpfte ich eines Abends zu ihm ins Bett und machte nun meinerseits Annäherungsversuche, im Glauben das er es ablehnen würde, da ihm ja alles weh tat. Doch weit gefehlt, trotz seines wohl wirklich schmerzhaften Sonnenbrandes, lies er sich ohne zu zögern darauf ein. Damit hatte ich nicht gerechnet. Er grinste mich wieder mal gemein an, und flüsterte mir leise zu “Ich wünschte du kämst mal an, ohne Rache damit an mir ausüben zu wollen. Einfach nur, weil du es willst.“ Diese Aussage überraschte mich am meisten. Irgendwas stimmte nicht. Ich musste der Sache auf den Grund gehen.

Der Urlaub war auch bald zu Ende und wir fuhren heim, wo uns die nächste Überraschung erwartete, aber davon später mehr.

***

Als wir aus dem Urlaub zurück kamen, und das Haus betraten traf uns der Schlag. Es war leer, gänzlich leer. Wir wurden ausgeraubt, war mein erster Gedanke. Doch dann trat aus der Küche der Notar heraus. Er teilte uns mit, das wir nun dieses Haus verlassen müssten, und das er während unserer Abwesenheit den Umzug veranlasst habe. Wieder mal eine Anweisung von, wie kann es anders sein, Tantchen. Noch im Tod ist die Frau doch ganz schön lästig, dachte ich still.
Also schnappten wir uns unsere Koffer und ließen uns zum neuen Haus fahren. Als wir dort ausstiegen, verschlug es uns die Sprache, hatten wir doch wieder mit einem alten renovierungsbedürftigem Kasten gerechnet, so standen wir nun, vor einem Palast, im Gegensatz zu der alten Bruchbude die wir bisher bewohnt hatten. Der Notar lies uns dann alleine und wünschte uns noch viel Spaß.

Als wir den Vorgarten betraten, kam uns eine alte Dame entgegen, sie war wohl gerade aus dem Bett gekommen, denn sie trug noch einen Schlafanzug, und stellte sich als Sarah Winters vor. Sie sei die Hausdame und instruiert, uns zur Hand zu gehen. Ich staunte nicht schlecht, eine Hausdame? Na das ist doch mal was, vor allem da wir nun jemanden haben würden, dem wir Löcher in den Bauch fragen könnten.
Ich sah mich um, ein Butler trat auf uns zu und nahm uns unsere Koffer ab. Ein Butler auch noch? Sarah sah mein Gesicht, lächelte freundlich und erklärte das der Butler nur für kurze Zeit da wäre, das er ihr nur beim einrichten des Hauses geholfen habe. Ich sah ihr lächeln, und dachte,  mal ein freundliches Gesicht und nahm mir vor, mich mit ihr gut zu stellen. Denn Freundlichkeit war ich die letzten Monate nicht gewohnt.
dann zeigte sie uns das Haus und wie sie alles eingerichtet hatte, mit der Bemerkung, wenn uns was nicht gefallen sollte, so könnten wir es gerne ändern. Ich kam auch nicht umhin zu bemerken das bereits ein Babyzimmer eingerichtet war, mit allem was man brauchte. Ich sah sie fragend an.“ Eine Anweisung ihrer Tante“ lächelte sie. dann sah sie mich genauer an, lächelte nochmals “Und wie es aussieht, war es auch gut so“
In der nächsten Zeit fiel mir immer wieder mal auf das sie Maximilian und mich beobachtete, und das ihr wohl nicht entging, das zwischen uns ein gespanntes Verhältnis bestand.

Sie war freundlich und nett und ich begann mich mit ihr anzufreunden. Sie war immer zur Stelle wenn was benötigt wurde, auch versuchte sie mich immer mal in ein persönliches Gespräch zu ziehen,. So fragte sie mich auch mal bei Gelegenheit was mit Maximilian und mir los wäre, denn soweit sie wüsste, wären wir doch gerade erst aus den Flitterwochen gekommen, und das würde man bei uns nicht merken. Ich erzählte ihr die ganze Story, vom ersten Tag als ich Maximilian traf, bis hin zu den Flitterwochen. Sie nickte immer mal kurz dazu, lies mich aber reden. Es tat so gut sich alles mal von der Seele reden zu können.
Die Schwangerschaft schritt vorran. Maximilian war fürsorglich und kümmerte sich um mich. Obwohl ich seine Annäherungsversuche immer wieder abblockte. Ich wollte und konnte jetzt nicht mit ihm schlafen. Denn eigentlich hatte ich ja vorgehabt mich von ihm zu trennen, und die Ausführung hatte sich jetzt nur verschoben. Sobald das Kind mich nicht mehr brauchen würde, würde ich gehen, das hatte ich mir vorgenommen. Ich sah wie Sarah auch immer mal mit Maximilian sprach, worüber, interessierte mich im Grunde nicht. Sarah bewohnte ein kleines Erkerzimmer im oberen Geschoss, und hatte es sich richtig nett eingerichtet. Sie fühlte sich bei uns wohl, wie sie sagte, doch würde es ihrem Harmoniebedürfnis sehr widerstreben, das Maximilian und ich, uns aus dem Weg gehen würden. Ich hörte sie immer mal leise seufzen wenn sie uns sah.

So fragte sie mich auch mal, ob man da nicht was tun könnte. Ich sah sie an“ Doch wenn ich mit ihm schlafen, und mich still verhalten würde. Er ist ein Mistkerl und ich bin an ihn gebunden. Er will nur eins vom mir“ antworte ich kalt. Doch auch Bitterkeit sprach wohl aus meinen Worten. Sie sah mich seufzend an, beließ es aber erst mal dabei. Ich war stark, körperlich als auch seelisch, so konnte mich so schnell nichts umhauen, doch diese Lieblosigkeit, machte mir zu schaffen.

***

Dann war es soweit, und das Kind kam. Und als wäre ein Kind nicht genug, nein waren es Zwillinge, zwei Buben, wir gaben ihnen die Namen Dominik und Daniel. Maximilian war glücklich, ich sah ihn zum ersten mal glücklich. Er freute sich wirklich über die Kinder. Bisher nahm ich immer an, das er nur ein Kind wegen des Erbes wollte, doch nun machten sich Zweifel breit, denn er schien die Beiden wirklich zu lieben. Er fütterte sie, wechselte ihre Windeln und kümmerte sich rührend um sie.

Ich beobachtete ihn nun genauer. Es gab noch einiges was ich scheinbar die letzten Monate, seit unseres Zusammenlebens nicht bemerkt hatte. Denn mir spukte auch immer noch seine Bemerkung im Kopf herum die er machte als wir im Urlaub waren. Nur während meiner Schwangerschaft hatte ich keine Zeit mich darum zu kümmern. Aber jetzt.
Es standen einige Fragen für mich im Raum, wieso wollte er unbedingt Kinder, und wieso war es ihm wichtig, das ich auch von mir aus an kam. Sicher in der ganzen Zeit hatte ich keine Initiative gezeigt, ich sah auch keine Veranlassung dazu. Mir gingen noch einige Bemerkungen durch den Kopf, die von ihm zwar so nebensächlich gesagt wurden, mir aber nun in einem anderen Licht erschienen. Zum Beispiel seine Aussage, das er Frauen mag die wissen was sie wollen und dem auch nachgehen. Irgendwas stimmte hier nicht, war sein ganzes Auftreten möglicherweise nur Schein? Denn auch seinen Satz, Liebe würde überbewertet, sah ich nun anders. War es möglich das man ihn sehr verletzt hatte? Und er deswegen so wurde wie er jetzt war? Fragen über Fragen, und ich hatte keine Antworten. Aber das würde ich ändern, Ich würde der Sache genauer auf den Grund gehen. Denn sein Umgang mit den Kindern, zeigte das er durchaus Liebe zu vergeben hatte.
Ich dachte nach, ein Schlachtplan musste her. Wie also anfangen. Ich hatte ihn seit der letzten Nacht auf der Insel nicht mehr an mich heran gelassen. Obwohl sein Bedürfnis durchaus da war, ließ er es auf sich beruhen und mich in Frieden. Also eine gute Zeit um Phase eins zu beginnen. Er war mal wieder arbeitstechnisch unterwegs und Sarah kümmerte sich um die Babys, so hatte ich Zeit mich vorzubereiten. Sollte mein Experiment misslingen konnte ich mich immer noch von ihm trennen.

Und als er nach Hause kam, legte ich los. Ich war furchtbar nervös, und hatte auch ein wenig Angst davor wie er es auslegen würde. Aber man würde ja sehen. Das erste was er immer tat wenn er nach Hause kam war duschen, dann sich im Schlafzimmer umziehen. Ich folgte ihm ins Schlafzimmer, er hatte es gerade mal geschafft sich seine Jeans anzuziehen, als ich ihn offen und recht offensiv anflirtete. Im ersten Moment starrte er mich an, aber ich lies nicht locker. Dann griff er nach mir und zog mich an sich. Er flüsterte mir ins Ohr “was hast du nun wieder vor?“ Ich sah ihn ruhig an “nichts, ich will dich nur“. Er stöhnte leicht auf und riss mich nun vollends in seine Arme und küsste mich leidenschaftlich.
Ehe ich mich versah waren wir nackt und lagen auf dem Bett. Immer wieder hauchte er leise zwischen seinen Küssen “ich habe so lange darauf gewartet“ dann versanken wir in Leidenschaft. In dieser Nacht gab er auch Zärtlichkeit. Und ich spürte nicht nur sein Verlangen, sondern, wenn auch noch zaghaft, doch so etwas wie Liebe.
Und ich begann zu hoffen.

In den nächsten Tagen, blickte er mich immer recht verwundert an, scheinbar als warte er auf irgendwas. Doch ich ging erst mal zielstrebig weiter. Sobald es die Zeit zuließ, und es eine Gelegenheit gab, forderte ich ihn. Phase zwei meines Plans war eingeleitet. Er wunderte sich immer mehr, doch ich spürte das er mein entgegen kommen freudig an nahm. Es hätte viel zu reden gegeben, doch wir sprachen kaum mit einander.
Dann erfuhr ich vom ihm das wohl auch Aleron in seiner Branche arbeiten würde. Beim nennen dieses Namens wurden seine Augen immer schmaler, und man konnte Wut sehen. Er schien immer noch nicht verwunden zu haben, das mich auch ein anderer wollte. Eines Tages bekam ich die Mitteilung einer Versicherung, das Aleron verstorben sei und mir Geld hinterlassen habe. Als ich nachforschte, fand ich heraus das er bei einem Autounfall umgekommen war. Tragisch, aber nicht zu ändern.

Die Zeit verging, aus den Babys wurden Kleinkinder. Sarah hatten wir so gut es ging, in unsere kleine Familie integriert. Kinder wollte ich erst mal keine mehr. Und Maximilian fragte auch nicht mehr danach.
Auch forschte ich in Maximilians Vergangenheit nach, und fand heraus, das auch er schon recht früh auf eigenen Beinen stehen musste. Im Gegensatz zu mir hatte er das College nur geschafft weil er nebenbei jobbte, so das er es wesentlich schwerer hatte als ich. Er hatte sein Leben lang um alles kämpfen müssen für das was er sich wünschte, deswegen war er wohl auch der Meinung bei mir mit Kampf zu erreichen was er wollte. Des weiteren fand ich heraus, das er was Frauen betraf, sich niemals nur auf eine konzentrierte, sondern die Partnerinnen laufend wechselte. Was für ihn kein Problem war, da ihm die Frauen scharenweise nach liefen. Bei der Nachricht musste ich doch grinsen. Und dann traf er auf mich, einem störrischen Esel gleich. Die sich nicht sofort in seine Arme warf, das muss ein harter Schlag für sein starkes Ego gewesen sein. Und ich erfuhr das er als junger Mensch, immer den Wunsch nach einer großen Familie hatte. Womit sich jetzt wohl auch erklären lies warum er so versessen darauf war, das wir ein Kind bekamen. Er hatte nie viel Geld, warum ihm nun das Erbe auch so wichtig war. Ich sprach mit alten Freunden von ihm, ebenso wie mit einigen seiner verflossenen Liebschaften, und so kam ein Puzzleteil zum anderen. Er war wohl schon immer besitzergreifend und dominant laut seiner Freunde. Und seine alten Liebschaften erzählten mir, das sie sich teilweise von ihm getrennt hatten, weil er auch brutal werden konnte, wenn er nicht bekam, was er sich vorstellte. Das schockierte mich nun doch.
Doch dann sah ich wie sanft und liebevoll er mit seinen Söhnen umging, und konnte das nun nicht wirklich glauben. Ich dachte das hier wohl auch ein wenig Eifersucht im Spiel war, so das sie deswegen so etwas erzählten. Das Bild rundete sich ab, und ich verstand nun doch so einiges besser.

Auch der Notar lies sich ab und an mal sehen. Nachdem die Kinder geboren waren kam er zu uns, und teilte uns mit, das Tantchen für jedes Kind das wir bekommen würden, jedem Kind, das College finanziert und jedes bei Antritt der Collegezeit 10000 Euro bekommen würde. Des weiteren würde jedes Kind ein Haus aus ihrem Besitz bekommen, sobald es sich verloben und nochmals eine kleine finanzielle Unterstützung, sobald es heiraten und Kinder bekommen würde. Sie wollte den Stammbaum der Sartoris neu erstehen lassen. Wir erfuhren von ihm, das Tantchen aus der Familie verstoßen worden war, weil sie nicht standesgemäß geheiratet hatte sondern ihrem Herzen gefolgt war. Während das alte Adelsgeschlecht, zu dem ich und Maximilian auch gehörten langsam verarmte, kam sie durch ihren Gatten zu sehr viel Geld. Er erzählte uns das sie Zeit ihres Lebens nur ihrem Herzen gefolgt war. Das sie sanft, freundlich und liebevoll war. Aber niemals das Glück hatte ein Kind zu bekommen. Und da wir die letzten Verwandten waren die sie hatte, wollte sie das wir die Familie fortführen. Sie hatte uns immer im Auge behalten und so gesehen das wir uns, jeder auf seine Weise, ohne zu klagen durch das Leben schlugen. Das hatte sie zu dem Plan veranlasst, uns beide zusammenzuführen. Fest im vertrauen darauf, das wir uns finden würden.
Und er teilte uns mit, das Sarah eine alte Freundin unseres Tantchens wäre, die lebenslanges Wohnrecht im Haus haben würde. Nun uns war es recht, denn so konnten wir zur Arbeit gehen und die Kinder waren dennoch beaufsichtigt. Zudem Sarah eine angenehme Person war, die man gut um sich haben konnte.

***Maximilians Rückblick***

Ich verlies das College und mietete mich in einem billigen Apartment ein und hatte gerade in einem Lager angeheuert, als mich der Notar, einer mir bis dahin unbekannten Tante aufsuchte. Er überbrachte mir die Mitteilung das ich ein Erbe antreten könne. Das allerdings an dem Erbe auch Bedingungen geknüpft wären. Ich würde in dem alten Haus, dessen Schlüssel und Adresse er mir übergab, eine junge Frau vorfinden. Sollte es mir gelingen die junge Frau zu heiraten und Kinder mit ihr haben, würde ein weiterer Teil der Erbschaft für mich, beziehungsweise uns frei.
Weiterhin teilte er mir mit, das sie nichts von der Bedingung wüsste, damit alles unvoreingenommen ihrerseits angegangen werden würde. Ich fragte ihn, ob diese junge Frau bereits Erfahrungen mit Männern gemacht hatte oder ob sie eventuell noch ein unbeschriebenes Blatt wäre.
Denn je nachdem konnte beziehungsweise musste ich anders vorgehen. Als er mir sagte das sie, schon die eine oder andere Liebschaft gehabt habe, nickte ich. Als er fort war, dachte ich über meine Vergangenheit nach. Ich selber hatte wohl mehr als genug Erfahrung, und wusste wie ich sie rumkriegen würde. Die bisherigen Frauen die ich hatte und das waren nicht wenige, waren mir nicht wichtig. Sie waren lediglich Spielzeuge, an denen ich mich austoben konnte. Und sie liefen mir reihenweise nach. Wenn ich in den Spiegel sah, wusste ich das ich nicht schlecht aussah, meinen Körper hatte ich seit meiner Jugend immer gut trainiert, und ich war kein Mann der sich von einer Frau auf der Nase herum tanzen lassen würde. So war ich mir sicher, das auch die junge Frau sehr schnell in meinen Armen liegen würde. Ich hoffte nur das sie nicht ganz so hässlich war. Denn hier war meine Chance recht leicht, sowie recht schnell zu einer Menge Geld zu kommen.

Dann kam der Abend da ich zu dem Haus fuhr, leider machte mein alter Koffer schlapp und öffnete sich, als ich auf das Haus zuging. So landete die Hälfte seines Inhaltes im Schnee. Ich fluchte laut, was wohl die junge Dame des Hauses, die sich später als Teresa vorstellen würde, auf den Plan rief.
Als ich aufsah, sah ich sie. Sie hatte einen Kerzenleuchter in der Hand, ich nahm an um sich notfalls verteidigen zu können. Ich musste grinsen, Mumm hatte sie jedenfalls. Durch das Licht das von der Lampe an der Hauswand abstrahlte konnte ich sie sehen, und dachte mein Herz bleibt stehen. Dort stand nicht etwa ein hässliches Entlein, sondern eine bildschöne Frau. Ich spürte schon wie es in meinen Lenden heiß wurde, bei ihrem Anblick. Ich musste sie haben, egal für welchen Preis. Vor allem schien die Sache nun doch erfreulicher zu werden, als ich dachte. Doch lies ich mir nichts anmerken.
Als ich dann an ihr vorbei ging und ihr Duft nach Rosen roch, nahm ich an. Nach einem frechen Geplänkel zwischen uns betrat ich den Flur und wie peinlich, mein Koffer machte sich schon wieder selbstständig. Ich sammelte meine Sachen also ein zweites mal auf, während sie mit dem Notar telefonierte, und ich sah wie ihr das Essen fast aus dem Gesicht fiel, als sie hörte das das Haus uns beiden gehören würde, und sie nun, ob sie wolle oder nicht, mit mir vorlieb nehmen müsste.
Sobald ich sie ansah, begann mein Körper zu reagieren, ich musste sie einfach haben. So versuchte ich es als erstes direkt, als wir endlich zusammen auf dem Sofa saßen. Und war verblüfft das sie mich abwies. Also das ist mir noch nie passiert. Noch nie hatte mich eine Frau zurück gewiesen. Am nächsten Tag wollte der Notar vorbei kommen um uns, obwohl eigentlich, wie ich wusste, sie über das Haus aufzuklären. Das nahm ich als Gelegenheit, ich besorgte Sekt, um angeblich ein wenig zu feiern, aber eigentlich um endlich das zu bekommen, was sie mir am Vortag verweigerte. Ich weiß, ist nicht gerade anständig von mir, aber wer sagt denn das ich ein anständiger Kerl bin?
Wie dem auch sei, mein Plan ging auf, sie trank zu viel und war so ein leichtes Opfer für meine Begierde. Als ich sie an mich zog und küsste, war es um meine Beherrschung geschehen. Ich weiss das sie kaum was mitbekam und doch war es eine wilde Nacht, wo auch sie sich nicht gerade zurück hielt. Ich gebe zu, es gefiel mir sehr. Das war die Frau die ich an meiner Seite haben wollte. Selbstbewusst, keine Angst zeigend, und wild wie eine Katze. Als ihr am Morgen klar wurde was geschehen war konnte ich nur lachen, mein Gott sie sollte sich nicht so anstellen. Ich fühlte mich jedenfalls pudelwohl und so ging ich leise pfeifend zur Arbeit. Die Zukunft sah gut aus.
Doch was für ein Schreck als ich Abends nach Hause kam und feststellte das sie ausziehen wollte.

Mit einem Gespräch konnte ich sie dann überzeugen, zu bleiben, vor allem nach dem ich ihr klarmachte, das für uns beide mehr auf dem Spiel stand als der alte Kasten. Ich entschuldigte mich nicht für das was ich am Vorabend getan hatte, wieso auch. Im Gegenteil ich machte ihr klar, das mir viel am Sex liegen würde, das ich bisher auch immer noch bekommen habe was ich wollte, und das sie das nicht ändern könnte.
Die nächsten Wochen waren für mich die reinste Tortur, denn jedes mal wenn sie in meine nähe kam, reagierte mein Körper, doch sie wies mich jedes mal ab, wenn ich auch nur versuchte mich ihr zu nähern. Ich überlegte krampfhaft wie ich sie noch mal dazu bekommen könnte.
Und dann kam der Tag, als ich sah das ich einen Nebenbuhler hatte. Ich kochte vor Wut, das war meine Frau, oder würde es mal werden, wieso lies sie zu das er sie so küsste? Ich gebe es zu, Eifersucht kochte in mir hoch und schlagartig wurde mir klar. Das war nicht nur die Frau die ich an meiner Seite wollte, sondern die Frau die ich liebte.

Ich fluchte vor mich hin, wie konnte das passieren? Niemals wollte ich mich einer Frau so ausliefern, Liebe sollte für mich niemals in Frage kommen, und doch, war es passiert. Als sie das Badezimmer verlassen hatte, wo ich mit ansehen musste das sie sich von einem anderen küssen lies, folgte ich ihr.
Und als ich ihr Zimmer betrat und sie dort auf dem Bett liegen sah, fiel es mir wahnsinnig schwer, nicht über sie her zu fallen, doch ich musste mich schützen, wenn sie auch nur meine Schwäche bemerken würde, wäre ich ihr ausgeliefert. Also ging ich, setzte mich in die Küche um nachzudenken. Was sollte nun werden?
Sie folgte mir, ich merkte das es ihr unangenehm war. Wir redeten, und mein Körper schrie nach ihr. Ich hielt es nicht mehr aus, erhob mich und zog sie in meine Arme. Als ich spürte das sie mir nachgab, gab es für mich kein halten mehr.
Jetzt oder nie. Ich liebte es ihren warmen Körper an meinem zu spüren, ich liebte es die Erfüllung mit ihr zu finden. Und so konnte ich nicht genug bekommen, es wurde zur Sucht, und Nacht für Nacht wollte ich ihre Nähe spüren. Und doch fehlte was, niemals kam sie von sich aus an. Sie gab mir was ich wollte, und doch nicht. Und was mich wunderte sie wurde nicht schwanger, also suchte ich in ihren Sachen und fand ihre Pillen mit denen sie verhütete. Ich musste sie mehr an mich binden, selbst eine Heirat war nicht genug, ich wollte sie nie wieder verlieren. Außerdem wollte ich Kinder, viele Kinder. Also ging ich her und nahm ihre Pillen und ersetzte sie durch billige Plazebos und hoffte das sie nun schwanger werden würde.

Die Hochzeit folgte, und wir fuhren in die Flitterwochen, ich war immer noch wild auf sie, und mir war es schlicht egal, was andere dachten. Ich war süchtig, süchtig nach ihr. Dann merkte sie das sie schwanger war, und als ich ihr sagte, das ich ihre Pillen ausgetauscht hatte, verlor ich das wenige was ich besaß. Sie weigerte sich, neben mir zu schlafen. Nur einmal, aber wieder mal nur um sich an mir zu rächen, bot sie sich mir an. Da die letzten Tage für mich schrecklich gewesen waren, nahm ich das Angebot an, auch wenn mir klar war das sie damit nicht gerechnet hatte. Doch ich wollte sie, und mir war es in dem Moment egal, warum sie kam. Ich sah es ihr an, sie würde mich verlassen. Ich hatte sie verloren, und wusste nicht mal wieso. Als wir zurück waren, und ins neue Haus zogen, schlief sie zwar neben mir, aber nicht mit mir. Ich hatte nur eine Chance, jetzt musste ich sie in Ruhe lassen, so schwer es mir auch fallen würde. Ich sehnte mich nach ihr. Hatte ich sie nun wirklich verloren? Oder gab es noch eine Chance

***

Sarah fiel auf das es zwischen Maximilian und mir harmonischer zuging, und sprach mich drauf an. Erst überlegte ich ob ich ihr von meinem Plan erzählen sollte, aber da sie bisher nie etwas weiter erzählt hatte vertraute ich mich ihr an. Sie schüttelte den Kopf “Kindchen, das ist der absolut falsche Weg. Wenn er dahinter kommt das du ihn nur einforderst weil du experimentierst und nicht weil du ihn wirklich willst, könnte das böse enden“. Ich sah sie an, seufzte, sie hatte recht. Wenn er dahinter kommen würde, wäre der Teufel los, egal aus welchem Grund ich es getan hatte. Er sah mich eh schon immer recht verwundert und misstrauisch an.
Und als dann auch noch unser ältester Sohn Dominik kam und mir sagte, das er und Daniel unglücklich seien, weil sie wohl instinktiv spürten, das hier was nicht mit rechten Dingen zuging, wusste ich, Maximilian und ich mussten endlich reden und die Dinge klären. Mir war auch klar das ich darlegen musste warum ich in den letzten Wochen immer wieder ankam. Und ich wusste nicht was dabei heraus kommen, noch wie er reagieren würde. Warum war er auch so undurchschaubar?

Ich dachte nach und ging im Wohnzimmer auf und ab, anstatt mich vielleicht erst mal zu fragen, was mit ihm los wäre, sollte ich mich lieber mal fragen was ich wollte. Was ich wusste war das ich mehr für ihn empfand als mir lieb war. Aber ob es schon Liebe wäre, hätte ich nicht sagen können. Sicher, die Verbindung war mir eher aufgedrängt worden, und er hatte auch nicht viel dafür getan, das ich ihn lieben könnte. Eigentlich wenn man es genau nimmt, hatte er bis dato immer nur mit mir schlafen wollen. Nie gab es mal irgendeine Zärtlichkeit, und doch hatte sich langsam aber sicher mein Herz, wenn auch nur ein klein wenig, für ihn geöffnet. In den letzten Wochen, als ich selber mal zu ihm kam, wurde er zärtlicher, unbestreitbar. Aber meiner Meinung nach auch nur deswegen, weil er freiwillig von mir bekam, was er sich bis dahin immer nehmen musste. Er war egoistisch, sehr von sich überzeugt und dominant. Konnte man solch einen Menschen wirklich lieben?
Dennoch, mir wurde klar, wir mussten reden, und es wurde Zeit das wir beide die Karten offen legen würden. Ich war bereit dazu, die Frage war nur, war er es auch?
Wenn ich auch zuvor keine Kinder wollte so liebte ich unsere beiden Kinder doch von Herzen. Alleine ihnen zuliebe musste ich wohl in den sauren Apfel beißen.

Als er am Abend nach Hause kam, bat ich ihn ins Wohnzimmer, sein Blick glitt wie üblich an mir entlang. Doch als ich seinen Blick, überging, sah er mich fragend an, Ich betrachtete sein Gesicht und……..hatte ich da nicht einen kurzen Moment so etwas wie Schmerz gesehen? Ich schüttelte leicht den Kopf, war wohl Einbildung. Ich bat ihn sich zu setzen, und wenn auch anfangs stockend so doch im laufe meines reden’s immer flüssiger beichtete ich ihm was ich die letzten Wochen getan hatte.
Sein Gesicht versteinerte sich, er sah mich an. “Wiederhole das bitte noch mal. Du kamst nicht an weil du mich wolltest, sondern um herauszufinden was mit mir los ist?“ Ich nickte leicht, reden konnte ich nicht mehr. Sein Gesicht glich einer Maske. Dann sah er mich kalt an “Also gut, du willst wissen was mit mir los ist?“ Ich nickte abermals, “ Ja, denn so kann es nicht weiter gehen“. Ich sah wie seine Brust sich hob und senkte, er hatte scheinbar mit meiner Offenbarung hart zu kämpfen. „Also gut, erinnerst du dich an den Abend als dein Liebhaber“ das letzte Wort presste er heraus “vorbei kam und ich mit ansehen musste das er dich küsste und du es zuließt?“ Ich nickte leicht. Es fiel ihm unsagbar schwer zu sagen was nun kam, das sah man ihm an. “Also gut, an dem Abend wurde mir klar das ich dich liebe, das ich dich nicht verlieren wollte und du mein werden musstest.“

Ich erstarrte und sah ihn ungläubig an……….. “Du liebst mich?“ hauchte ich dann leise. Er nickte nun seinerseits “kannst du dir eigentlich vorstellen, wie das was du mir jetzt sagtest, für mich ist?“ Sein Ego musste jetzt wohl den tiefsten Schlag einstecken den er wohl je bekommen hatte.“ Deine Rache ist dir vollkommen gelungen. Ja du hast es geschafft, du hast mich bezwungen“ Er sprang auf, sah mich kaltlächelnd an. Ich blickte zu ihm hoch, was hatte ich nur getan. Ich sah ihn bittend an “Bitte lass uns reden, lass uns alles alte klären, vielleicht gibt es dann Hoffnung für uns beide.“ Sein Blick glitt abermals an mir entlang. Sein Atem ging schwer, und bei seinem Blick begann ich mich zu fürchten, ich zitterte. Ich erhob mich ebenfalls, dann trat er auf mich zu. “Du gehörst mir, niemals werde ich zulassen das ein anderer Mann dich berührt, eher töte ich dich. Ja ich liebe dich, und ja ich bin bereit, darüber zu reden, aber nicht jetzt.“ Damit lies er mich stehen und ging. Ich fluchte, er dachte wohl, das ich an einen anderen Mann interessiert wäre und das ich mich immer noch an ihm rächen wollte, aber dem war nicht so. Ich sah ihm nach und seufzte leise.

Stunden vergingen, und ich wartete darauf, das er bereit sein würde mit mir zu reden. Dann betrat er das Wohnzimmer, sah mich an. „Ich will wissen was du für mich empfindest, und jetzt keine Lügen oder Ausflüchte. Ich will wissen ob ich dir so zuwider bin, das du nur aus experimentellen Gründen zu mir kommst, oder ob da irgendeine Hoffnung besteht, das du mich vielleicht doch irgendwann mal aus eigenem Begehren wollen könntest.“ Sein Blick war fragend und abwartend. Ich sah das er meiner Antwort nervös entgegen fieberte. Ich sah ihn klaren Blickes an. „Ich habe mich ein wenig in dich verliebt, ob es bereits Liebe ist, kann ich nicht sagen. Und nein, du bist mir nicht zuwider“. Um seine Frage ehrlich beantworten zu können, glitt diesmal mein Blick an ihm entlang. Er wartete leicht nervös ab. Ich erinnerte mich, wie sehr er mich schwach machen konnte, wie es sich anfühlte in seinen Armen zu liegen. Und ich musste mir eingestehen, das ich ihn durchaus wollte. Ich sah ihn wieder an, und als wenn er meinem Gesicht entnehmen könnte was ich dachte und fühlte, grinste er auf einmal. Wartete aber weiterhin ab, er wollte das ich es sage….. er wollte es von mir hören. Ich holte tief Luft, sah ihn an “Ja, ich will dich“

Und wie gewohnt riss er mich in seine Arme, um mich leidenschaftlich zu küssen. Dann hauchte er mir leise und wie befreit ins Ohr. „Nun gehörst du wirklich mir. Ich liebe dich“ Ich drückte mich in seine Arme, um ihm zu zeigen, das ich es mochte. Er sah mich an, sein Gesicht strahlte, “und das mit der Liebe bekommen wir auch noch hin.“ Dann küsste er mich wieder. Was nun werden würde, musste man abwarten.

***

Die nächsten Tage vergingen wie im Fluge. Das Verhältnis zwischen Maximilian und mir verbesserte sich von Tag zu Tag. Wenn er auch nach wie vor sehr fordernd war, und ich hoffte das er mir irgendwann mal sagen würde wieso, lief es doch recht harmonisch zwischen uns ab. Bis zu dem Tag als er mir eröffnete das es nun Zeit wäre für ein weiteres Kind. Mir fiel die Kinnlade runter, aber aus den alten Fehlern hatte ich gelernt und fragte ihn wieso. Weil ich absolut nicht einsah, so schnell nach den Söhnen gleich wieder ein Kind zu bekommen. Er sah mich an, „reicht die Begründung, das ich auch ein Mädchen möchte?“ fragte er grinsend, während er mich wieder von oben bis unten recht anzüglich musterte. Ich schüttelte den Kopf „Sag mal, werde ich überhaupt nicht gefragt? Denn um ehrlich zu sein, ich will nicht schon wieder ein Kind bekommen“. Er zog leicht die Augenbrauen hoch“ muss ich wieder erst deine kleinen Pillen austauschen, oder geht es auch so? “Wut stieg langsam in mir hoch “Wage es und du siehst mich dann zum letzten mal. Ich habe nichts dagegen dir noch ein Kind zu schenken, aber erst dann wenn ich auch bereit dafür bin, und nicht eher. “Meine Augen funkelten ihn an, ich hatte die Hände geballt. Warum musste er gerade jetzt wo es langsam begann gut zwischen uns zu werden , mit neuen Forderungen kommen?
Er sah mich an, und dann geschah etwas, das ich bisher nie erlebt hatte mit ihm. Er lachte herzlich. Man kann sich eventuell meine Verblüffung vorstellen, als er so lachte. Ich weiss meine Augen verengten sich, weil ich nicht wusste was das nun wieder zu bedeuten hatte. dann legte er einen Arm um mich, wogegen ich mich erst mal sträubte, und er … grinste nur.
Aber seiner Kraft hatte ich nichts entgegen zusetzen und so zog er mich an sich. Er sah mich an, und als ich in seine Augen sah, sah ich so etwas wie Schalk. Er flüsterte mir leise ins Ohr. „Keine Sorge, ich wollte nur mal sehen ob meine Katze auch noch ihre Krallen hat“. Mein Blick war misstrauisch als ich ihn ansah. “du wirst nicht die Pillen austauschen? Und du wirst mich nicht wieder mit einem Kind überrumpeln?“ Er schüttelte den Kopf “Nein, denn du sagst ja selbst, das du nichts dagegen hast noch ein Kind zu bekommen. Also warte ich ab“ er zwinkerte mir zu und dann küsste er mich.

Allerdings muss ich zugeben das ich dennoch meine Pillen jedes mal genauer ansah, bevor ich sie nahm. Ich war misstrauisch geworden und ich traute ihm diesbezüglich alles zu.
Ich weiss nicht ob er die Jungen aufgehetzt hatte, aber diese beiden Racker kamen auch laufend an und fragten ob wir nicht noch eine kleine Schwester für sie hätten.
Sarah die ebenfalls von den kleinen gelöchert wurde, ob sie nicht mal mit mir reden könnte, lief nur noch grinsend durch das Haus.
Als wir eines Abends gemeinsam am Tisch saßen, kamen die beiden wieder mal damit an. Ich warf die Arme theatralisch in die Luft “hat sich denn nun alles gegen mich verschworen?“ die Jungen kicherten, Maximilian grinste, und Sarah lachte leise. Aber alle sahen mich erwartungsvoll an.
Ich sah einen nach dem anderen an. Sarah grinste frech “na ich werde auch nicht jünger, und so ein kleines Mädchen im Haus, wäre nicht schlecht“ Maximilians Grinsen wurde immer breiter, vor allem als die beiden Jungen ankamen „oh büttää Mom, oh büttää „ dabei sahen mich die beiden so treuherzig an.
Ich sandte einen finsteren Blick gen Maximilian, aber er pfiff unschuldig tuend in der Gegend herum, grinste mich dabei allerdings frech an. „Und was ist wenn es wieder ein Junge wird?“ fragte ich, dabei in die Runde schauend. „nehmen wir auch“ kam es von den beiden Jungen „und das nächste wird dann ein Mädchen“. Jetzt hatten sie mich da liegen. „Ja sicher, wir versuchen es so oft bis es ein Mädchen wird“ antwortete ich ironisch.

Maximilian grinste weiterhin breit “also mir wäre es schon recht“ dabei sah er mich an, als wolle er mich gleich hier schwängern. Als Sarah seinen Blick sah prustete sie los. Ich dachte nur, oh man, denn ich wollte eigentlich ein Geschäft eröffnen und einen Urlaub hatte ich auch geplant für uns alle. Ich seufzte, kramte in meinen Hosentaschen und warf die Pillen auf den Tisch. „also gut versuchen wir es“ Die beiden Jungen jubelten laut, hüpften um mich herum, sahen mich an “Jetzt gleich?“
Maximilian grinste immer noch breit und sah mich treuseelig an “ja? jetzt gleich?“ Sarah prustete schon wieder los. „soll ich hier den Eßtisch abräumen oder schafft ihr es noch bis ins Schlafzimmer “prustete sie heraus, dabei Maximilian ansehend. Die Jungen kein Wort verstehend, worüber ich doch recht froh war, sahen von einem zum anderen. Maximilian erhob sich, grinste Sarah an. „Wir schaffen es noch bis ins Schlafzimmer“ mit den Worten kam er auf mich zu, zog mich vom Stuhl und nahm mich auf die Arme.
Ich protestierte, aber er trug mich unter dem Jubelgeschrei meiner Söhne ins Schlafzimmer. Als diese mit rein kommen wollten, lachte er leise, sah die beiden an “ich glaube, den Rest schaffe ich schon alleine“ Die beiden nickten, und trollten sich. Tuschelnd, ob wir wohl ein Mädchen bekommen würden oder einen Jungen, ich hingegen konnte nur die Augen verdrehen. Maximilian sah mich an “ich hatte nichts damit zu tun“ damit legte er mich aufs Bett. „ich hätte gewartet bis du soweit bist, und wenn du nicht willst, sag es“ Ich seufzte“ es wird sowieso eine weile dauern bis ich schwanger werde, heute geht das eh nicht sofort“ Er grinste frech, “was mich aber nicht davon abhält, es zu versuchen“ Ich musste nun doch lachen und zog ihn zu mir herab und küsste ihn zärtlich, was ihm aber nicht genug war.

***

Bethany Ward

  • Metatyp: Zwerg
  • Beruf: Privatermittlerin / Ex-Cop
  • Wohnort: United Canadian and American States, Seattle, Downtown
  • Alter: 25 (geboren 12.08.2051)
  • geboren in: Vancouver (Salish-Shidhe-Council)
  • Haare: Weiß
  • Augenfarbe: Braun
  • Teint: Braun
  • Größe: 1,10m
  • Gewicht: 35 Kg
  • bevorzugte Kleidung: wenn sie ausgeht ein schwarzes Kleid im viktorianischen Stil ansonsten trägt sie ihren Chamäleonanzug im Stil von Lederjacke, Bluse und Lederhose

Ich stamme ursprünglich aus Vancouver, genauer gesagt aus dem beim Erdbeben 2060 zerstörten, und immer noch eher schäbigeren Stadtteil Richmond in dem es von Ghulen, Squattern und Geistern nur so wimmelt. Ich wurde nicht reich geboren, eher im Gegenteil, meine Mutter war eine Zwergin mit einem eher unsteten Einkommen als indianische Taliskrämerin, so gehörten wir ohne Konzernzugehörigkeit zum unteren sozialen Drittel des Salish-Shidhe Council, und lebten in einer Behelfsunterkunft die uns vom zwergischen Netzwerk zur Verfügung gestellt wurde.
Den Großteil meiner Kindheit und Jugend verbrachte ich bei dem Stamm dem meine Mutter angehörte, den Tsimishian. Hier lernte ich relativ unbeschwert neben dem jagen, das schleichen und überleben in der Natur, sowie einige magische Rituale und Gesänge, wenn ich auch selber in keinster Weise magisches Potenzial aufwies. Ich mochte die Ritualgesänge und konnte bald jedes einzelne auswendig mitsingen und nahm mich damit auch nicht zurück.
Ja ihr habt richtig gehört ich bin in der „Wildnis“ aufgewachsen und es hat mir nicht geschadet etwas anständiges zu werden.

Als Vierjährige bekam ich dann zum Geburtstag auch noch eine kleine Spieluhr, welche mich mit ihrer Melodie sofort in ihren Bann zog, so war mir schnell klar, dass ich Sängerin werden wollte. Ich bettelte lange, bis meine Mutter für mich eine Möglichkeit fand innerhalb des Netzwerkes Unterricht zu nehmen und ich war gut darin. Ich war wirklich verdammt gut. Und hätten wir ein wenig mehr Geld gehabt, hätte ich auf eine Musikakademie gehen können.
Ich war wütend, verdammt wütend aber es machte nicht alles kaputt. Ich übte nur noch härter, ich sang Tag und Nacht. Ich wollte nicht aufhören, bis ich nicht mehr darauf angewiesen wäre, dass meine Mutter die Schule bezahlte. Aber ich wurde älter und es war nie genug. Ich wurde 12 und damit zu alt für irgendeine professionelle Musikausbildung. Ich wurde 13 und wusste nichts weiter mit meinem Leben anzufangen als zu singen und bei den täglichen Aufgaben im Stamm zu helfen.

Einige Wochen nach meinem 13. Geburtstag erlag meine Mutter ihren Verletzungen nach einem Verkehrsunfall mit einem Linienbus, verursacht durch einen Rigger der den hineingesprungenen Konzernrigger außer Kraft gesetzt hatte. Seither sehe ich Rigger als Gefahr für die Metamenschheit und mache keinen Hehl daraus diese öffentlich anzukreiden.
Während den Ermittlungen zu diesem „Unfall“ lernte ich einen Straßencop kennen, der denn Fall nicht so einfach abschließen wollte. Der Officer betrachtete dies als Mord, da die Vollzugsbehörde allerdings keine finanziellen Mittel für einen Unfall mit SIN-Losen Bürgern bewilligen wollte, wurde der Fall abgewiesen. In all den Jahren brach der zu dem Cop jedoch nie ab.

So kam es, dass ich eines Tages vor der Geschäftsführerin des Bestattungsinstitutes stand, Tränen rannen über meine Wangen. Die Beerdigung meiner Mutter war keine zwei Stunden her und ich hatte den Tod lange nicht verkraftet. Was sollte ein 13 jähriges Mädchen auch machen ohne Mutter, ohne Vater in dieser harten Welt? Wie hart das Leben auf der Straße war, wusste ich nur zu gut.
“Das hier hat Noya mir für dich hinterlassen”, sagte die Geschäftsführerin und reichte mir einen Umschlag. “Sie sagte, damit wärst du versorgt!”
Ich riss den Umschlag auf und faltete vorsichtig das Papier auseinander, welches sich darin nebst eines weiteren Umschlags befunden hatte. Es war die Schrift meiner Mutter. Ich verstand erst nicht, was der Brief sollte, verstand nicht, was meine Mutter für mich geplant hatte. Doch wie auch immer ich es betrachtete: Meine Mutter hatte das Beste für mich gewollt und so abstrus es dann auch war diese Anleitungen einer Toten zu befolgen, meine Mutter hatte gewiss nichts schlechtes für mich hinterlassen.

***

Der Mann musterte mich von oben bis unten. “Du heißt Bethany Ward?”, fragte er vorsichtig. Ich nickte, und versuchte so stark zu wirken, wie die älteren Jungs und Mädchen es immer getan hatten. Die „Großen“ waren immer ein Vorbild für mich gewesen. Verbunden hatte uns stets das Eine: Wir waren Kinder des zwergischen Netzwerkes gewesen.
Der Mann ging einmal um mich herum und drehte dabei den Brief in seiner Hand, der in dem zweiten Umschlag gesteckt hatte. Er hatte nicht mehr den bleichen, geschockten Gesichtsausdruck wie zu dem Zeitpunkt, als er ihn das erste Mal und das zweite Mal gelesen hatte. Inzwischen war er nachdenklich und grüblerisch.
“Nun, Bethany. Ich werde dich aufziehen, schließlich bin ich dein Vater!” Ich nickte dazu, scheinbar war der Brief, den ich selbst nicht hatte öffnen sollen, sehr überzeugend. Meine Mutter hatte wirklich für mich vorgesorgt. Nach der Kleidung des Mannes und dem in Bellevue, Seattle gelegenen Büro zu schließen, stand mir kein schlechtes Leben bevor. Dass zu diesem Glück beigetragen hatte, dass ich den nicht adressierten Umschlag der Gerichtsdienerin gegeben hatte und diese ihn zuerst gelesen hatte, spielte gewiss eine große Rolle. Aber genau so hatte meine Mutter es mir in dem Brief geschrieben, den ich sorgsam gefaltet unter dem Top trug.
Der Mann, Marcelo Torres mit Namen, ließ sich hinter dem Schreibtisch nieder. Das erste Mal seit anderthalb Stunden legte er den Brief aus der Hand, nur um sie frei zu haben und nach dem Telefonhörer zu greifen. “Ich rufe meine Frau an und sage ihr, dass du gleich mit nach Hause kommst!”, sagte er erklärend und beschwichtigend. Ich spürte, dass er sich selbst damit Mut zusprechen wollte.

Ich lag in meinem Bett, die Hände hinter dem Kopf verschränkt und starrte zur Decke, die in einem pastellgrün gestrichen war. Vor wenigen Jahren noch hatte ich als Kind geträumt, dass irgendwer mich auf der Straße ansprach und mir erklärte, ich sei die verlorene Tochter aus reichem Hause und ich und meine Mutter würden nun in die Villa zurückgeholt, wo wir eigentlich wohnten. Solcherlei Träume hatte wohl jedes Kind auf der Straße, das waren die Märchen, die Kinderherzen höher schlagen ließen. Doch nun, wo sich ein Teil dieses Traumes verwandelt hatte in die Wirklichkeit, war ich auch nicht glücklich. Ich war in eine Familie gekommen, hatte einen Vater und eine Adoptivmutter. Sogar eine Halbschwester hatte ich, wenn auch diese Schwester schon erwachsen war und 8 Jahre älter als ich selbst. Doch es war wie in einem Märchen und meine Stiefmutter mochte mich nicht leiden. Wenn Vater dabei war, ignorierte sie das neue Kind so gut es ging. War Vater aber nicht da, machte mir Magdalena, meine Adoptivmutter, das Leben schwer. Wäre da nicht

die Großzügigkeit meines Vaters gewesen, der mir endlich den Wunsch erfüllte und mich eine professionelle Gesangsausbildung absolvieren ließ und mir gleichzeitig die Möglichkeit gab, in einer kleinen Bar in Downtown selber Gesangsunterricht für Waisenkinder und arme Jugendliche zugeben, wäre ich längst hier abgehauen.

Es war wieder einmal Freitagabend als es leise an der Tür klopfte und ich leichtfüßig aufsprang. Layla betrat das Zimmer und zwinkerte mir zu. “Na du Wildfang! Lust auf ne Spritztour?”, fragte sie lächelnd. Das brauchte sie nicht zu fragen, ich griff mir meinen Helm und gemeinsam liefen wir nach draußen und bald darauf mit dem Motorrad die Interstate 405 hinunter in Richtung Downtown zu jagen. So wie es sich mittlerweile jede Woche wiederholte, meine Halbschwester nahm an der Covenversammlung ihrer Mutter teil, während ich mich mit der Theorie der magischen Welt auseinandersetze, da ich selbst über kein solches Potenzial verfügte. Und anschließend machten wir uns auf den Weg das Seattler Nachtleben zu genießen.

20 Minuten später stellten wir unsere Bikes am Straßenrand ab und reihten uns in die Schlange derer ein, die Einlass im Pier 62 begehrten. Wir wussten dass es für uns keine Unmöglichkeit war dort reinzukommen, denn nicht nur dass wir dem Türsteher als Stammgäste bekannt waren hatte ich, dank des Namens meines Vaters, hier schon 1-2 Gesangsauftritte absolvieren dürfen.

Auch der vorfahrende Mercury Comet war nichts besonderes, dachte ich zumindest im ersten Augenblick, als jedoch vier Menschen in Armeeanzüge, mit Westen und gezogenen Ares Predator ausstiegen wurde mir schon etwas mulmig. Als diese dann auch noch anfingen eine vorne stehende Gruppe aus Elfen als Unkrautfresser und spitzohrige Sklavenhalter zu beschimpfen, flüsterte ich Layla zu dass wir uns unauffällig aus dem Staub machen sollten. Allerdings machte das Auftreten dieser Männer meine Schwester so wütend, dass sie nicht innehalten konnte, sich aus der Schlange löste und mit den Worten „Verschwindet ihr degenerierten Neandertalabkömmlinge“ ihre ungeteilte Aufmerksamkeit sicherte. Das darauffolgende ging alles viel zu schnell, einer drehte sich um und in der nächsten Sekunde erklang ein Schuss.

Ich rannte zu dem leblosen Körper meiner Schwester. Der eine Schuss hatte gereicht Layla von den Beinen zu holen. Das Bild meiner toten Mutter drängte sich in meine Gedanken und ich hatte es schwer mich zu konzentrieren. Ich schaute hastig auf und sah, dass diese fanatischen Humanisanhänger von dem flammenden Geist den meine Schwester beschworen hatte von uns fern gehalten wurden. Sollten diese Dreckheads doch allesamt verbrennen! Mit einem lauten Schrei ließ ich meine Anspannung und Angst aus dem Körper hinaus. Danach erst schaffte ich es, mich zu sammeln. Ein weiterer Schuss riss mich aus meinen Gedanken und ich sah, dass der Feuergeist stark mit den Gegnern zu kämpfen hatte. Wütend stand ich auf und fokussierte den Mann, der auf Layla geschossen hatte, und stürme auf ihn zu um ihm noch in der nächsten Sekunde einen Kinnhaken zu verpassen.
“Stirb, du Bastard”, knurrte ich dabei.
“Wildfang, komm!” Layla, die mittlerweile wieder das Bewusstsein erlangt hatte, saß auf ihrer Maschine und hatte sie gestartet. Ich rannte hin und sprang hinten auf. Vor dem Club hatten sich einige Neugierige versammelt, die jedoch rasch Platz machten als die Suzuki mit den beiden Mädchen fahrt aufnahm. Der Gedanke, dass wir eben noch unseren Spaß im Club haben wollten, ließ mich erst merken, wie knapp wir gerade dem Tode entkommen waren. Ich schwor mir, nie wieder so fahrlässig zu sein und künftig immer auf der Hut zu sein. Diese Gang war nicht die einzige, die Angst vor Metas oder der Macht der Magie hatte. Mit einem Blick zurück, kurz bevor wir in die Hauptstraße einbogen, sah ich den Feuergeist verschwinden. Layla mochte es nicht, wenn ihre Geister von anderen ‘nach Hause’ geschickt wurden. Sie behauptete, dass es daraufhin schwerer wäre einen Gefallen von einem Geist zu erbitten. Also hatte sie wie üblich den Geist aus seiner Pflicht entlassen. Auf dem kürzesten Weg fuhr Layla uns nach Hause.

***

“Ich habe dieses Balg jetzt 5 Jahre lang unter meinem Dach wohnen lassen und du wirfst mir vor, ich sei selbstsüchtig? DU hast dich mit der Zwergenschlampe doch damals vergnügt! DU hast MICH betrogen und bist zu einer anderen Frau gegangen – zu einer Zwergin! DU hast dieses Kind gezeugt mit dieser… DU hast das Kind angeschleppt und aus Angst vor den Freunden einer toten Schamanin aufgenommen!
DIR zu Liebe habe ich ES hier toleriert! Was meinst du, wie es für MICH war?
MICH hast du betrogen! Und dann, Jahre später, als ich dachte es sei alles aus der Welt, setzt du mir das Ergebnis deines Schwanz-gesteuerten Lebens vor die Füße und verlangst von MIR, dass ICH jeden Tag mit dieser Schmach leben muss! JEDEN TAG habe ich gesehen, was du angerichtet hast! JEDEN TAG habe ich gespürt, dass dir eine Zwergenschlampe lieber war als ich! JEDEN TAG habe ich ertragen müssen, dass UNSERE Tochter dieses WESEN mehr und mehr mochte. Weißt du, was DU angerichtet hast?”
Ich saß draußen auf dem Motorrad meiner Schwester und bekam durch Layla mit, was sich dort im Haus abspielte. Die Stimme Magdalenas war nur gedämpft zu hören. Layla war dabei ihre Sachen zu packen und mir, ihrer Halbschwester, aus dem Haus zu folgen. Ich hatte immer gespürt, dass meine Adoptivmutter mich nicht mochte. Dass es aber so schlimm war, hatte ich nicht geahnt.

Seit dem Zwischenfall vor ein paar Tagen hatte sie mir noch mehr das Leben zu Hölle gemacht und mich schlussendlich sogar aus dem Coven geworfen, alle Erklärungsversuche sowohl von meiner als auch von Laylas Seite hatten nichts bewirkt, nicht einmal die Beschwichtigung unseres Vaters hatten sie diesmal beruhigen können.

Es trat eine geschäftige Stille ein, das Kramen Laylas in ihren Sachen war zu hören. Dann ein Knall und ein erschrecktes Aufatmen. Ich lauschte angespannt. Was war bei Layla los? Dann hörte ich die keifende Stimme Magdalenas: “Layla! Was machst du da?”
Leise und recht ruhig, wie ich es nicht gekonnt hätte, sagte Layla: “Ich folge meiner Schwester!”
“Layla! Du bleibst hier!”
“Mutter, ich bin 26 Jahre alt. Du kannst mich nicht hier festhalten. Ich habe hier kein Heim, wo meine Schwester kein Heim hat. Außerdem muss ich mir ja nun einen anderen Coven suchen.” Laylas Stimme war sehr ruhig. An den anderen Geräuschen hörte ich, dass sie weiter packte. Wie konnte sie nur so ruhig bleiben?
“Einen neuen Coven? Aber… seit fünf Jahren bist du doch bei uns im Coven! Gegen dich hat niemand etwas gesagt! Und warum willst du deiner HALBschwester folgen?” Magdalena klang empört… und verzweifelt. Etwas klapperte und damit hörten die Hintergrundgeräusche auf.
“Mutter. Ich gehe mit meiner Schwester. Wir gehören zusammen. Und wenn du sie hinauswirfst, weil du sie nicht in deinem Coven haben willst, dann gehe ich mit ihr zusammen und wir suchen uns eine gemeinsame Gruppe. Ich habe Bethany gelehrt, was eine Wicca wissen muss. Ich habe ihr beigebracht, was ich weiß. Zusammen werden Bethany und ich durchkommen! Außerdem habe ich mich in deinem Coven nie so wirklich wohl gefühlt, ich merke es ihnen doch an, dass ich nicht zu ihnen passe.”
Schritte auf der Treppe: Layla ging nach unten. Dann ein leises knartzen der Wohnzimmertür. Sanft erklang Laylas Stimme: “Vater? Ich kann hier nicht bleiben! Ich passe auf Bethany auf…”
Seine Stimme klang weinerlich: “Layla! Es tut mir Leid, was geschehen ist. Ich kann… kann nicht weiter für Bethany sorgen. Sag ihr, dass ich sie liebe! Passt auf euch auf… pass auf dich auf…”
“Pass auf DICH auf!” ich hörte Layla ihrem Vater einen Kuss geben, und spürte Wehmut in mir aufwallen. Das Leben, das ich seit Tamaras Tod geführt hatte, war nun vorbei.
Kurz darauf hörte ich Laylas Stimme wieder: “Alles klar Beth, ich komme!” Dann schwang sie sich auf das Motorrad und kurz darauf röhrte der Motor einer Suzuki auf. Wir fuhren die Straße hinter dem Haus entlang, und ohne miteinander zu sprechen wusste ich, wohin es gehen sollte.

***

Mittlerweile waren 2 Jahre vergangen und ich warf meine Tasche auf das Bett und mich selbst dazu. Ich fühlte mich einsam aber das war es ja gewesen, was ich gesucht hatte. Einsam war ich allerdings keinesfalls, ich hatte täglich Kontakt zu meiner Schwester per Kommlink und konnte wann immer ich wollte nach Snohomish und sie in ihrem neuen Coven besuchen oder nach Seattle Downtown in Jack‘s Bar (Pier 62), was ich auch regelmäßig tat alleine schon wegen des Pokerspieles alle 2 Wochen und meiner gelegentlichen Auftritte als Sängerin dort.

Layla war vor 1 Jahr fest in den Coven aufgenommen worden, und ich hatte mich nachdem Auszug aus dem Haus meines Vaters und meiner Stiefmutter, bei der Salish-Shidhe State Police beworben, was aufgrund meiner Zugehörigkeit zum Salish-Shidhe Council kein Problem gewesen war. Anfangs durchlief ich die normale Grundausbildung für Streifenpolizisten, wurde im Umgang mit Kampfschrotflinten für den Häuserkampf, dem unbemerktes Bewegen und Ermittlungsgrundlagen und im Okichitaw in dessen weitere Ausbildung ich mich auf den Kampf gegen Geister spezialisierte ausgebildet.

Doch bald viel neben meinem Verhandlungsgeschick mein besonderes „Potenzial“ auf. Ich konnte ohne Extra Ausrüstung Magier und magisches Material aufspüren, zeitgleich fiel es Magiern in meiner Gegenwart schwer selbst Zauber zu wirken. So stellte sich alsbald heraus, dass in mir negatives magisches Potenzial schlummerte, was wohl auch der Grund für mein eigenes fehlendes magisches Potenzial war, obwohl ich von zwei magisch begabten abstammte. So wurde ich relativ schnell versetzt, und war zukünftig für die Suche nach „wilden Magier“ ohne Lizenz und die Aufklärung magischer Verbrechen zuständig. Also arbeitete ich die nächsten 5 Jahre in der „Abteilung für Spezialermittlungen und Thaumathurgie“, bis zu jener verhängnisvollen Aussage meines damaligen Ermittlungspartners.

***

Mitten in der Nacht schreckte ich aus meinem Traum hoch, legte meinen Kopf wieder auf das Kissen und schloss die Augen. Als das Kommlink mit einen lauten Beep erklingen ließ und ich erneut hochschreckte und auf die Uhr sah: “Drek! Und das ausgerechnet heute. Warum hab ich das vergessen?” Ich band mir die Haare hoch, griff nach dem Schlüsselbund und meinen Stiefeln und rannte hinunter. Ich durfte nicht ausgerechnet heute zu spät bei im Hauptquartier der Salish-Shidhe State Police aufschlagen. Mit ein wenig mehr Gas als erlaubt würde ich mit meinem Jeep Trailblazer wohl noch rechtzeitig im Hauptquartier ankommen.

Heute war der entscheidende Tag der über meine weitere Karriere entscheiden sollte. Vor genau 3 Wochen hatte mein menschlicher Streifenpartner, Nathan Berningham, sich an die Dienstaufsicht gewandt und gesagt ich hätte bei der letzten Razzia Reagenzien im Wert von 7000 Nuyen eingesteckt. Bei den darauffolgenden Befragungen wurde ich immer wieder aufgefordert zu beweisen dass ich unschuldig war, trotz dem negativen Befund der Hausdurchsuchung in meinem Appartement. Dieser Kollege hatte mich zufällig, oder auch nicht, öfters von der Pokerrunde in Jack‘s Bar nach Hause gehen sehen und so behauptet er hätte Kontakte die belegen dass ich dort Schulden in Höhe von 5000 Nuyen hätte und diese mit den magischen Reagenzien bezahlen wollte, und so wurde ich vom Dienst suspendiert und sollte am heutigen Tage entweder entlassen oder wieder reaktiviert werden. Also hatte ich mich an diesem Tag in die schönste Uniform geschmissen die ich besaß um meine Loyalität zum Salish-Shidhe zu bezeugen und trat in das Büro der Leiters der Dienstaufsicht ein.

Nun stand ich also vor dem Deputy Chief und durfte mir anhören, wie leid es ihm doch tue und das die Entscheidung nicht leicht gefallen wäre, da es ja keine direkten Beweise gäbe aber der Ruf der Truppe in der Öffentlichkeit und die Indizien sowie Zeugenaussagen…. Also waren alle meine Beteuerungen und Beweise meiner Unschuld umsonst, und konnten den Ermittlungsausschuss nicht überzeugen. Sieben Jahre hatte ich für die Salish-Shidhe State Police gearbeitet, seit fünf Jahren als Detectiv für magische Ermittlungen. Sieben Jahre Treue, Loyalität und Dienst und dieses Entlassungsgespräch hatte nicht einmal 15 Minuten gedauert und ich verließ mit meinen Papieren und unter den wissenden Blicken meiner ehemaligen Kollegen das Revier. Ich brach in mich zusammen und es dauerte tagelang, bis ich fähig war, wieder etwas wahrzunehmen.

Ich wollte meinen Job zurück, aber das würde nie passieren. Schließlich verließ ich das Apartment,

in welchem ich nur wenige Dinge, aufbewahrte. Die nächsten Tage verbrachte ich im Stillen in Jack‘s Bar in Downtown, Seattle in der ich regelmäßig an der Pokerrunde teilnahm, mit einigen großen Gläsern Bier und wohl das erste Mal in meinem Leben tat ich etwas, was eigentlich typisch für Zwerge war und ich betrank mich. Ich betrank mich und erwachte an einem Morgen im Hinterzimmer der Bar in einem fremden Bett. Neben mir saß der Barkeeper mit seinem linken Cyber-Arm und einem Glasauge, mir gut bekannt als Jack oder von anderen auch Slater genannt. Er nüchterte mich aus, schickte mich unter die Dusche und lass mir die Leviten. Er war die Person die mich wieder auf die Spur brachte, er der mich seit Jahren kannte, der mich in seiner kleinen Werkstatt hinter der Bar an meinem Jeep schrauben ließ. Er der mich regelmäßig in seiner Bar auftreten ließ, und der wöchentliche Veranstalter meiner geliebten Pokerrunde.

Und nun kam er mir daher ich solle über die Stadtverwaltung, am Besten wohl noch über meinen Vater, eine Privatermittlerlizenz beantragen. Er wollte mich in Sicherheit wissen und so begann er damit, mich langsam wieder in eine zivilisierte Version von mir selbst zu verwandeln. Doch hätte es nicht seinem Naturell entsprochen, nicht einen Plan B in der Tasche gehabt zu haben, und so bereitete er mich in den nächsten Wochen auf die Prüfung vor. Und ich steckte nicht nur Schweiß und Blut in das Training, sondern schluckte auch für diese paar Wochen meinen Stolz herunter und gab alles.

Nach erfolgreicher Absolvierung und dem Erhalt der Privatermittlerlizenz, begab ich mich auf die Suche einigen Kollegen und traf eines Tages „zufällig“ dieses illustre Trüppchen von zwei Zwergen welche ich oberflächlich aus dem Netzwerk kannte, diesem seltsamen Elfen und diesem hässlichen Menschen welche wohl nun meine neuen Berufskollegen sein sollten.
Und irgendwie muss ich sogar sagen, ich mag sie.

Planet Zoo

Ich durfte Planet Zoo bereits in der closed Beta testen und ich muss sagen das ich zu dem Zeitpunkt schon begeistert war. Die Steuerung braucht ein bisschen Eingewöhnungszeit, aber wenn man sich erst mal mit dieser vertraut gemacht hat, kann man wunderschöne Zoos und Gehege bauen.

In meinen bisher 80 Stunden Spielzeit, und ja ich weiß das ist noch nicht sonderlich viel, entdeckte ich immer noch neue Spielmechaniken. Es ist ein sehr tiefgreifendes und reichhaltiges Spielerlebnis, die Tiere verhalten sich sehr realistisch und der Detailgrad ist enorm. Alleine das Beobachten der Tiere kann so manche Stunde Spielzeit fressen, und gewinnt garantiert den
Sweet-Award.
Alleine der Baumodus fasziniert mich immer wieder aufs Neue, mit seinen Gelände und Baukastentools. Schön wäre hier noch während dem Bau eine Flächenkalkulation angezeigt zu bekommen.

Aber auch von der Spielmechanik selber ist es meiner Meinung nach gut gebalanced, die Lernkurve in den Tutorials und auch später die Hilfestellungen im Spiel steigt stetig an, überfordert aber auch komplette Neueinsteiger in das Genre nicht. Es geht hier nicht nur um den Bau- und Managementspieleanteil, denn man kann durch das Ingamelexikon auch einiges interessantes über die Tiere selber lernen und muss die verschiedenen Eigenarten bei der Planung der Gehege berücksichtigen. Das fängt bei so banalen Sachen wie der Trennung von Fleisch- und Pflanzenfressern an und geht bis zu Zuchtüberlegungen und der Krankheitsprävention.

Die kostenlosen Updates, gerade in der Anfangsphase brachten nicht nur Bugfixes sondern auch einige neue Objekte, wenn ich richtig gerechnet habe kamen allein im ersten Jahr 1000 neue Objekte hinzu. Und auch die DLC mit immer mindestens 4-5 neuen Tierarten können sich sehen lassen.

Ein kleiner Negativaspekt ist die nicht ganz so gute KI der Angestellten, Tierpfleger beispielsweise verbringen gerne mal ihre gesamte Schicht im Pausenraum und vergessen, trotz festgelegtem Arbeitsbereich, sich um die Gehege zu kümmern, wenn man sie nicht direkt dazu anweist.
Die Zoobahnen stoßen ab einer mittleren Zoogröße an ihre Grenzen und lassen den Besuchern aufgrund des voreingestellten „Fahrplanes“ nicht genug Zeit zum einsteigen oder bleiben gerne mal an Gehegedurchfahrten hängen.

Das Spiel ist, auch aufgrund des Schwierigkeitsgrades, sicher nichts für ganz junge Kinder, aber auf alle Fälle sein Geld für Erwachsene, Liebhaber des Genres und Neueinsteiger wert.

Happy End in Wonderland

Dank der Informationen die wir von Miles in der Bar bekommen hatten war es relativ einfach das Lagerhaus 36 in dem sich Doc mit seiner sechs Zwergencrew befinden sollte ausfindig zu machen. 
Wir hielten etwas Abseits des eingezäunten Grundstück um uns erst einmal einen Überblick über die Situation zu verschaffen. 
Eine erste Routinemäßige Matrixerkundung von Clover Maiden ergab keinerlei Matrixaktivität auf dem Gelände oder in der Lagerhalle, ungewöhnlich aber nicht Besorgnis oder Alarmerregend, da in dieser Hafengegend generell wenig Aktivität herrschte. Auch eine zusätzliche Drohenluftaufklärung des Riggers lieferte keinen Anlass zur Besorgnis. Auch ein Drohnenblick in das Innere des Lagerhauses, versorgte uns nicht mit größeren Informationen. Die dort befindlichen Regale waren allesamt leer geräumt, die Innenbeleuchtung würde aufgrund des Fehlens der Leitungen nicht funktionieren, was uns zumindest den Hinweis gab dass die Lagerhalle vermutlich längere Zeit nicht mehr offiziell benutzt worden war. Denn es befand sich neben den Regalen lediglich noch eine Holzkiste mit Abfällen und ein verschlossener 20 Fuß-Container in der Halle. 

Steven beauftrage unterdessen einen Geist mit einer Umkreissuche nach Doc, dieser meldete keine Ergebnisse, verschwand allerdings nach ca einer Stunde kommentarlos. 
Akicita bezog derweil schon einmal Stellung auf dem Dach von Lagerhalle 34 um uns nötigenfalls doch Fernkampfunterstützung zukommen lassen zu können. 
Nachdem keine offensichtlichen Gefahrenquellen auszumachen waren, beschlossen wir bzw besser Hunter sich das ganze einmal aus der Nähe anzusehen. Das hintere der beiden Zufahrtstore stellte für Hunters Dietriche keine allzugroße Schwierigkeit dar, und wie wenn es das alltäglichste wäre glitt das Rolltor zur Seite. Hunter sah sich dann noch etwas genauer die Zufahrt an und konnte uns mitteilen das hier wohl regelmäßig doppelbereifte Fahrzeuge verkehrten. 
Nachdem sich aber bisher immer noch alles ruhig verhielt, kamen wir überein über eine an der Rückseite gelegene Tür einen Blick in das Innere zu werfen, parkten jedoch in weiser Voraussicht unseren alten Ford Americar Fluchtwagen abfahrbereit auf dem Gelände. 

Während Hunter sich an dem Zugangsschloss versuchte, murmelte Steven einige unverständliche Wörter und wenige Augenblicke später erschien neben uns ein Geist des Menschen und Blicke ihn fragend an.  Es folgte die kurze präzise Anweisung Steves an den Geist uns zu verschleiern, und in diesem Moment war auch der Zugang zur Lagerhalle dank Hunters geschicktem Umgang mit Schlössern sehr schnell hergestellt. 
Durch die Fähigkeit des Geistes ohnehin schon schwer zu erkennend, bewegten wir uns trotzdem möglichst unauffällig und lautlos in kleinen Schritten vorwärts, wobei Hunter die Führung des Dreierteams übernahm, in gebührendem Abstand folgten Clover Maiden und Steven. Der Geist verweilte erstmal in der Tür, aber mit freiem Sichtfeld auf seine Schützlinge. 

Hunter hatte soeben den 20 Fuß-Container erreicht und wollte mit einer rudimentären Untersuchung des Äußeren im Allgemeinen und des Schließmechanismus im speziellen beginnen, als ihm unvermittelt die Tür entgegenflog und ein relativ massiver Troll sich ihm in den Weg stellte. 
Steven versuchte im ersten Versuch dem Troll aus der zweiten Reihe zu vermitteln, dass wir keine bösen Absichten hätten. Hunter, der dies nur bestätigen wollte, vergriff sich allerdings aufgrund seines Nordstaaten-Land-Vokabulars etwas in den Worten und wir merkten sehr schnell, 
das der Troll erstens nicht zum reden aufgelegt und zweitens nicht hauptberuflich als Rezeptionist in einer fünf Sterne Gastronomie tätig war. Zum einen wäre sein Eigengeruch hinderlich gewesen, andererseits zeugte auch auch der Ausspruch „Ich rieche Elfenfleisch“ nicht von Aufgeschlossenheit anderen Metas gegenüber. 
So fing der Troll auch gleich an nach Hunter zu schlagen, während er seinen vier nun ebenfalls aus dem Container kommenden Ork Freunden, zurief das er schnell diesen Elfen erledigen würde. 
Die ganze Situation gefiel mir nicht, und auch liegt es nicht in meinem Interesse irgendwen auszuschalten. Waffen sind meistens ziemlich laut und auffällig und hinterlassen in der Regel verwertbare Spuren, die mir auf Dauer mehr Ärger einbringen als sie nutzen. Meine Taktik enthält meist die Optionen Täuschen, Tarnen und Deckung suchen. In der aktuellen Situation hielt ich es jedoch für günstiger in jeder Hand eine Onotari Arms umklammert festzuhalten und mich so unauffällig wie möglich in der Nähe der Wand aufzuhalten und erst einmal die Lage zu sondieren. 

Der erste Angriff des Trolls ging aufgrund Hunters guter Reflexe in die Leere, was diesen allerdings noch wütender machte. Aus dem Augenwinkel stellte ich beruhigt fest, das wohl auch Steven etwas vorhatte, da er einige kompliziert aussehende Gesten vollführte und sehr konzentriert aussah. 
Da sich jedoch in unmittelbarer Zeit nichts an der Situation änderte, beschloss ich diesen Versuch des Magiers als Fehlschlag zu werten und machte mir Alternativgedanken. 
Leider hatten auch die Orks das Magie wirken wahrgenommen und machten nun ihrerseits Waffen bereit, ich warf einen kurzen Matrixblick auf unsere Opposition konnte jedoch keinerlei Wi-Fi Geräte lokalisieren, und während ich mir weitere Gedanken machte vollführte Hunter einen erfolgreichen Gegenangriff  auf den Troll. Welcher jedoch als Effekt nur eine Steigerung seines Wutpotenzials zur Folge hatte. 

Wir vernahmen ein metallernes Pling auf dem Hallenboden und konnten durch die leeren Regale erkennen, wie ein weiterer Ork sich durch das Abflussgitter zu uns gesellte. Ein kurzer Matrixcheck ergab eine offen geführte Waffe und ein Kommlink, um die Situation nicht weiter eskalieren zulassen hielt ich es für besser erst einmal nur  das Kommlink im Auge zu behalten und im Zweifel auf eventuell stattfindende Kommunikation zu reagieren. 
Aus offensiver Sicht scheute ich den Einsatz von Granaten, da wir uns zu nah an der gegnerischen Gruppe befanden. Per Audiolink fragte ich beim wartenden Rigger nach ob er etwas zur Ablenkung parat hätte und versuchte den Magier zu einem weiteren Eingreifen zu bewegen. 
Während sich Hunter mit dem Troll einen wechselseitigen Schlagabtausch lieferte, beschlossen die restlichen vier Orks das Feuer auf uns zu eröffnen. Allerdings waren diese nicht sonderlich im Umgang mit Schusswaffen vertraut, und ich aufgrund des Extratrainings letzte Woche so gut in Form, das ich problemlos ausweichen konnte. 
Glücklicherweise trafen auch relativ schnell die Unterstützungsdrohnen ein, welche mit ihren Stroboskoplichtern den Orks das zielen zusätzlich deutlich erschwerten. So hatten wir für den Moment eine gute Ausgleichssituation geliefert, personelle Überlegenheit gegen technische Überlegenheit. Hunter beschäftigte weiterhin erfolgreich den Troll, was es Steven auch ermöglichte in einem weiteren Zauberversuch die Angreifer zu übernehmen, und ihnen einzureden das es besser wäre sich der Waffen und Rüstungen zu entledigen. Leider befand sich Hunter so nah an der Gruppe, das auch er von dem Zauber getroffen wurde und Steves Aufforderung erstmal folge leistete und seinen Taser ablegte.  Ich entschloss mich derweil die allgemeine Ablenkung zu nutzen und unter Deckung der Lichtblitze erzeugenden Drohnen mich dem fünften Ork aus dem Kanal entgegen zubewegen, und aus verkürzter aber sicherer Entfernung aufzuhalten. Leider hatte dieser die gleiche Idee und nahm mich durch die Regale hindurch unter Beschuss, welchem ich jedoch mühelos ausweichen konnte. 
Mittlerweile hatte sich auch herauskristallisiert, das Steves Zauberspruch nur bei drei der Orks funktioniert hatte. Der Troll versuchte weiterhin Hunter den gar aus zu machen, während der vierte der Orkgang sich nun Steven und dem Geist im Nachkampf widmete. 

Akicita hatte sich mittlerweile mit der nötigen Vorsicht aber der Situation angepassten Eile Zutritt auf der gegenüberliegenden Seite des Lagerhauses verschafft und hatte freie Schußbahn auf den Troll und zwei der Orks. Da die Orks derzeit damit beschäftigt waren ihre Rüstung abzulegen und keine Gefahr darstellten, unterstützte Sie Hunter mit gezielten Schüssen auf den Troll. 
Steven schaffte es unterdessen mittels magisch gesteuertem Messer einen der Orks auszuschalten, während ich mir mit dem anderen ein Feuergefecht lieferte. Welches sich jedoch sehr in die länge zog, da wir beide nicht besonders geübt im Schusswaffenumgang waren, worüber ich an dieser Stelle aber ausdrücklich froh war. Steve wiederholte indes noch einmal seinen Zauberspruch um auch den letzten Ork unter Kontrolle zu bekommen und „überredete“ diese dann dazu den Troll töten zu wollen, welche sich auch sofort auf ihren Kameraden stürzten. 
Hunter hatte indes weniger Glück, die früheren Schläge des Trolls kombiniert mit dem letzten wuchtigen Schlag ließen bei ihm die Lichter ausgehen. Was wiederum den Troll veranlasste Hunter, wie eine Trophäe hochzuheben und sich bejubeln zu lassen. Akicita setzte angesichts der sich doch verfahrenen Situation alles auf eine Karte und visierte den Kopf des Trolls an. In den folgenden Sekunden  durchbohrte eine Kugel den Kopf des Trolls und zerriss diesen, schlug in die gegenüberliegende Wand ein, zerbarst durch den Aufprall in drei Splitter welche sich in die Brust des Trolls bohrten. Daraufhin kippte dieser nach hinten und wurde weiter von seinen Orkkumpanen mit Messern und Fäusten traktiert, Hunter ließ er los welcher unsanft zu Boden fiel.
Ork Nummer fünf der durch das Feuergefecht mit Clover Maiden auch deutlich Schaden erlitten hatte, beschloss den Rückzug anzutreten, kam jedoch nicht weit, da sein Fluchteingang in direkter Schußlinie zu Akicita lag welche auch diese Existenz mit einer Kugel letztlich beendete. 

Steven wies nun die restlichen, sich immer noch unter seiner Kontrolle befindlichen Orks an sich gegenseitig zu fesseln, während ich mir den Komlink des toten, im Kanal liegenden Orks vornahm. Unmittelbar vor der Eskalation hatte er zwei Nachrichten verschickt eine an einen Gruppenaccount und eine an einen Ivan, ob diese Lust hätten ein „Weicheier“ in Lagerhaus 36 zu vermöbeln. 
Des weiteren konnte ich den letzten Anruf rekonstruieren, welchen er mit Grumpy, dem uns wohlbekannten Zwerg der mit Schneewittchens Entführung in Zusammenhang stand führte, aus welchem hervorging das er sich melden sollte wenn die Gruppe in Lagerhaus 36 erledigt ist. 
Nach kurzer Besprechung kamen wir zu dem Schluss Grumpy eine kurze Textnachricht im orkischen Stil zu schreiben die sich auf: grunz, grunz -Smiley- grunz, grunz , beschränkt zu schicken. Wir mussten auch nicht lange auf den Rückruf Grumpy’s warten, das es nun schnell gehen musste und ich nicht erst ein aufwändiges Verzerrungsprogramm schreiben konnte, fügte ich der Verbindung einige Interferenzen hinzu, die es Akicita ermöglichten ohne enttarnt zu werden mit dem Zwerg in Kontakt zu treten. Aus dem Gespräch ergab sich, das der Anführer der sieben Zwerge
offensichtlich erfreut über unsere angebliche Niederlage war. So erfuhren wir auch, das die Bezahlung wie üblich bei Roswitha abgeholt werden könne. 
Nach dem Gespräch befragte Akicita die restlichen Orks, die unter dem Zaubereinfluss stehend begeistert waren ihr die Wahrheit zu erzählen. So erfuhren wir das es sich bei Roswitha um die Bar handelte in der wir Miles getroffen hatten, und das sie aufgrund der Lieferung die sie von Doch und Grumpy bekommen hatten die Black Bones, eine andere Untergrundgang, aufmischen konnten. 
Auch erfuhren wir, das die dunkelhäutige, magische Elfe die wir ebenfalls in Roswithas Bar gesehen hatten aller Wahrscheinlichkeit eine Vampirjägerin ist, vielleicht könnte diese Information noch einmal nützlich werden.  

Während unser Rigger die Drohnen ausrichtete um die immer noch nackt tanzenden Orks zu filmen ohne uns dabei selber abzulichten. Erhielt er einen Anruf von Grumpy über sein Wegwerf-Komlink. 
Er versuchte ihn mit belanglosem gequatsche lange genug hinzuhalten damit ich seinen physischen Aufenthaltsort herausfinden konnte. Jedoch gelang es mir trotz idealer Verhältnisse und Unterstützung meines Sprites nicht den genauen Aufenthaltsort zu bestimmen, ich konnte lediglich feststellen das er von einem Festnetzanschluss einer Telefonzelle den Kontakt aufbaute. 
Der Zwerg fühlte sich nach einiger Zeit durch das hinhalten von Steve und Road genervt und beendete den Anruf. Ich beratschlagte mich kurz mit den Anderen und wir kamen zu der Übereinkunft, das wir in die Offensive gehen. Also stellte ich über meine Fake-Sinn und das daran angeschlossene Kommlink einen Verbindung zu Grumpy her, und konfrontierte ihn auch gleich mit der Frage, wieso er uns töten wollte. 
Auf diese direkte Art und Weise kamen wir dann auch schnell dahinter, das Schneewittchen sich tatsächlich bei den sieben Zwergen befand, allerdings nicht gegen ihren Willen, wie uns Grumpy überzeugend versicherte. Und er und seine Leute würden alles tun um Schneewittchen zu beschützen. Nachdem wir dann einen Teil der Karten auf den Tisch gelegt hatten und ihm erzählten das wir von ihrem Verlobten Richard van Dyke beauftragt worden waren seine Verlobte zu suchen, stimmte er zu das wir Kontakt mit ihr aufnehmen dürften. 
Und Sekundenbruchteile später materialisierte sich ein Engelsgleiches Abbild ihrer in unserer Mitte, was auch unseren Verdacht bestätigte das sie eine Magierin war. Allerdings konnte sie sich an nichts mehr was vor März geschehen war erinnern. Von Grumpy erfuhren wir weiterhin dass das Geld welches Sie bei Shark aufgenommen hatten dazu diente für was jedes Organ von Schneewittchen Ersatzorgane auf dem Schwarzmarkt zu beschaffen, das sie als sie von den Zwergen gefunden wurde an Multiorganversagen litt und dringend diese lebensrettende OP mit den Ersatzorganen benötigte. Da sie, so die Vermutung der Zwerge, vor irgendwem vor der Oper mit einem stumpfen Gegenstand fast zu Tode geprügelt worden ist. 
Der in seinem Herzen doch gute Zwerg Grumpy ließ sich nach langer Überredungsarbeit von Akicita dann doch davon überzeugen einem Treffen von Richard van Dyke und Schneewittchen auf neutralem Boden im Ork-Untergrund zu zustimmen. Jedoch bestand er anfänglich darauf das Richard alleine komme, da sonst die Sicherheit von Schneewittchen nicht gewahrt wäre. 
Durch Proteste sowie Schmeicheleien unsererseits und letztendlich das intervenieren von Schneewittchen selbst ließ er sich dann auch erweichen das Akicita und Hunter als einzige Richard begleiten dürfen und sich weitere Anweisungen in Roswithas Bar abholen sollen. 

So fuhren wir noch leicht angeschlagen zum Anwesen der van Dykes um Richard direkt und persönlich zu informieren, dieser war auch sofort und ohne größere Verzögerungen Bereit uns zu begleiten. 
In Roswithas Bar erhielten die drei dann die Anweisung ein türkisches Bad aufzusuchen, in welchem sie neue Kleidung und Kommlinks erhielten, welche ich nicht nachverfolgen konnte. Anschließend wurden Sie dann Schnitzeljagd mäßig mit Hinweisen durch den Ork-Untergrund zu einem verschütteten Parkhaus gelotst, welches sie zwölf Etagen nach unten durchqueren mussten um dann endlich auf Doc, Grumpy und Schneewittchen alias Hazel Winters zu treffen. 
Und das was nun passierte kennt man eigentlich nur aus Hollywoodfilmen, kaum das Hazel Richard erblickte konnte sie sich wieder an seinen Namen und Bruchstückhaft an die gemeinsame Vergangenheit erinnern. Während sich nun also erstmal Hazel und Richard unterhielten und Hazels Erinnerungen zurückkehrten, gingen Akicita und Hunter mit Grumpy und Doc die Ereignisse die zu alle dem geführt hatten durch. 
Nachdem dann auch Hazel gegenüber Grumpy und Doc verkündete das sie wieder zu Richard zurück wolle, konnte sich dieser nicht verschließen und man stimmte zu eine Lösung für alle Probleme zu finden.   

Was das finanzielle Anging erklärte sich Richard, sicher noch im Taumel der Wiedersehensgefühle, sofort bereit die gesamten Schulden in Höhe von 1,2 Millionen Yen zu übernehmen. Das bisherige Appartement von Hazel um zwei Stockwerke zu erweitern und willigte ein das sich Grumpy mit seinen Zwergen um die Sicherheit von Hazel weiter kümmern dürfe. 
Um das Problem mit der Schwiegermutter wollte sich Grumpy persönlich und ohne weitere unnötige Gewalt oder Todesopfer kümmern. 

Nachdem wir das Geld von Richard erhalten hatten, machte sich Steve sofort daran einen Kontakt mit dem Don der Andrellis herzustellen und diesem den Betrag auszuhändigen, damit war die Familie glücklich und seine Reputation in dieser gestiegen. 

Ich hielt es für taktisch klüger statt mich mit Steve um die Übergabe des Geldes zu streiten, den Fratellis von der Beendigung Schneewittchensache zu berichten und meine Beteiligung bzw die der Bostoner O`Rilleys ins richtige Licht zu rücken. So haben wir zumindest schonmal einen kleinen Fuß in Seattle und einen Einflussfaktor mehr in der Stadt. 
Doch als nächstes werde ich mich der Suche nach meinem Daddy widmen und eventuell das schwindende Kundenproblem der Fratellis untersuchen.

Torment: Tides of Numenera

Das Computerspiel gründet sich auf das Fantasy Science-Fiction Pen&Paper-Rollenspiel „Numenera“ von Monte Cook. Diese Mischung schafft eine ganz eigene Aura, da mit eine der Kernaussagen des Spiels ist: Das jede hinreichend fortschrittliche Technologie nicht mehr von Magie zu unterscheiden ist.

Eine Milliarde Jahre in der Zukunft wir schreiben das 9.Reich der Menschheit, 8 verschiedene Reiche kamen und gingen, jedes hat das Gesicht der Welt geprägt. Die Alleinherrschaft der Menschheit über die Erde ist längst vorbei, mittlerweile tummeln sich hier neben Menschen auch Monster, Mutanten und Maschinen.

Der Spieler schlüpft hierbei in die Rolle des „wandelnden Gottes“ oder besser gesagt in dessen abgelegten Wirtskörper und darf nun die Welt auf der Suche nach seinem Schöpfer erkunden. Dieses erfolgt aus isometrischer Perspektive durch relativ große Einzel-Maps. Zu achten ist bei den Reisen auf die Hauptattribute Kraft, Geschwindigkeit, Intellekt und Gesundheit. Neben dem Erkunden der farbenfrohen Welt, kann man auch verschiedene Kleidungsstücke, Waffen und sogar Panzer auf die ein oder andere Art erwerben. In der Zwischenzeit lassen sich 25 verschiedene Talente von Überredung bis Mechanik skillen. 

Auch Fans von Walking-Simulationen werden in diesem Spiel nicht zu kurz kommen. Charaktere, alle kleineren und großen Gebrauchs- und Ausstattungsgegenstände sind einfallsreich gestaltet. Die zahlreichen Quest werden zu einem Großteil in Geschichtsform angebracht, und tragen alle zum entschlüsseln der Kultur und Hintergründe in der Welt bei. Auch auf ein Moralsystem haben die Entwickler nicht verzichtet, dieses unterscheidet jedoch nicht wie in den meisten Spielen nur in gut und böse, sondern unterteilt sich in 5 verschiedene Rubriken die je nach Entscheidung des Spielers aktiv den Story-Verlauf beeinflussen. Die rundenbasierten Kämpfe sind spannend gehalten, aber bilden kein Kernelement des Spiels. 

Fazit: Für Rollenspiel und Walking-Simulatorenfans bietet das Spiel einige hundert Stunden Freude, das mit einer wundervollen Story glänzt welche durch die dynamischen Entscheidungen einen sehr hohen Wiederspielwert hat. Wer allerdings viel Wert auf Action legt wird auf eine harte Geduldsprobe gestellt und könnte sich unter Umständen langweilen. 

Brìghde Moireach

Der Himmel war wolkenlos und von einem tiefen, perfekten blau. Die Luft fühlte sich an, als ob man Watte im Mund hatte, so schnell entzog sie dem Körper alle Flüssigkeiten. Auf einem Hügel am Ende der Piers stand eine schlanke… nein dürre, rothaarige Elfe mit nichts anderem im Gepäck als zwei Reisetaschen, und lehnte sich über das hölzerne, von Moosflechten überzogene Geländer. Ihr blick haftete auf dem wenige hundert Meter tiefer gelegenen Dorf.Snohomish bestand aus einem Dutzend Hütten aus Lehm mit flachen Blechdächern. Unten sah Brìghde einige Leute die Straße entlanglaufen, andere auf den Feldern ohne technische Hilfsmittel einfachste Arbeiten erbringen.
Aber dies war soweit nur das offensichtliche was Sie sah, viel mehr berührte Sie dass was nicht jedem aufgefallen wäre.Die Elfin in ihrem ‚Ami Feather Designerkleid‘ sah Schicksale dort unten.Etwa einen Mann der auf nur einem Bein versuchte den Acker zu pflügen, eine Frau am Straßenrand die einen schwarzen, glänzenden Nightsky über die Beifahrertür bestieg aber offensichtlich nicht die Besitzerin war, und Kinder die mit alten Patronenhülsen als Murmeln spielten.Jedoch waren all diese Eindrücke nur subjektiv, sie wusste in Wirklichkeit nichts über die Menschen dort unten in der Nähe des Hafens von Everett. Kannte nicht ihre Namen, Sorgen, Wünsche, Ängste oder Geschichten. Dabei war jede Person dort unten so individuell wie sie.//Warum zum Teufel mache ich mir Gedanken über diese Leute, die weder mich, noch ich Sie kenne. Warum nehme ich nicht das nächste Taxi in die Stadt?// Diese Gedanken lenkten Sie kurz von ihrer Beobachtung ab. Allerdings nicht lange genug, um nicht wieder den Fokus auf den kleinen Seattler Stadtteil zu werfen. Langsam wird es dunkler am Ufer des Puget Sound, einige Wolken ziehen auf und die Elfe bemerkt eine deutliche Veränderung auf den Straßen.
Statt der Arbeiter, Tagelöhner und Konzerndrohnen die sich nun nach einem Bett sehnen, ehe der nächste Arbeitsalltag wieder von ihnen Besitz ergreift. Füllen sich nun die Vorortstraßen mit den Nachtschwärmern, Kleinkriminellen und sonstigen verlorenen Seelen der sechsten Welt. Menschen, die ihre Freizeit in Downtown verbringen wollen, Menschen und andere Metavarianten die nicht wissen wohin sie gehen sollen, und solche Geschöpfe die wie sie in die Nacht flüchten, ehe sie zurück auf die Straßen oder in einen Hauseingang gezwungen werden.//Auf der Straße, das ist immer noch etwas das sie verabscheut. Auch wenn Sie sehr wohl weiß, wie schnell und vor allem wie unverschuldet das gehen kann, empfindet Brìdghe tief in ihrem Inneren Ekel vor diesem Zustand und den Personen die dort leben.Es ist nicht ihre Welt, und wird nie ihre Welt sein. Und dennoch ist Sie, wie sie hier draussen, die Umstände und Motive dürften keine Rolle spielen. Und doch redet sie sich gedanklich ein das sie etwas besseres ist, denn Sie hat einen Namen …. nein sie hat drei!!!//Auch wenn sie einen davon in den nächsten Wochen und Monaten wohl kaum benutzen wird. Innerlich ohrfeigte sie sich selber für diesen Umstand, denn niemand ausser ihr konnte im Endeffekt etwas dafür. Aber wie hatte dieses ganze Dilemma eigentlich begonnen ….
Rückblende
Vor ihrem inneren Auge erscheint der Innenhof eines New England triple decker Hauses in Roslindale, indem sie mit ihren Eltern und ihrer älteren Schwester gewohnt hatte. Der von saftigem, grünen Rasen umgebene Brunnen innerhalb des Säulenganges plätschert harmonisch-leise vor sich hin. Während die kleine Elfenfamilie das traditionelle Sonntagspicknick zelebriert. Allein bei dem Gedanken an ihre behütete und sorglose Kindheit umspielt ein Lächeln ihre Lippen und ein paar Tränen liefen ihre Wangen herunter, während sie murmelte: „Daddy, Mummy ich vermisse euch“Kaum hatte sie den Satz in Erinnerung an ihre Kindertage ausgesprochen, änderte sich schlagartig das Bild und sie fand sich mitten im Bostoner West End Hospital wieder. Diese Erinnerung wirkte in keiner Weise vergleichbar mit der vorigen, ganz zu schweigen von dem friedlichen Ambiente das noch vor wenigen Augenblicken ihre Gedanken eingenommen hatte. Ganz im Gegenteil, hier herrschte eine Hektik und Betriebsamkeit, das sich die kleine 8jährige Elfe vorkam wie ein Segelboot an einem Containerhafen. Menschen, Elfen und Zwerge in weißen Kitteln liefen auf den Gängen zwischen eilig aufgestellten Behandlungsplätzen auf denen sich hauptsächlich Elfen befanden und menschlichen Knight Errant Offizieren hin und her.In der Nähe sah die kleine Brìdghe ihren Vater Patrick und ihre Schwester Erin bei einem großen und blonden KE-Officer stehen. Sie blickte sich suchend um aber von Moira ihrer Mutter fehlte jede Spur. Langsam einen Schritt vor den anderen setzend versuchte sie die, für sie unendlich wirkenden 3 Meter, zu ihrer Familie zu überwinden. Wurde jedoch immer wieder von Ärzten oder anderen Angehörigen auf die Seite geschoben. Voller Panik sah sie sich um und suchte verzweifelt nach einem Weg ihre Familie zu erreichen, als sie in der Nähe eine unbesetzte Krankentrage bemerkte stellte sie sich vor wie sie diese für ihre “Überfahrt“ benutzen konnte. Und kaum hatte sich der Gedanke in ihrem Kopf manifestiert setzte sich auch schon das Patientenbett in Bewegung, etwas unkoordiniert schlitterte es über den Korridor und krachte mit einem lauten Aufprall neben dem KE-Officer in die Wand. Dieser sah im ersten Moment überrascht und erschrocken zugleich in die Richtung aus der das seltsame Gefährt kam, so nahm er glücklicherweise nicht war was sich im unteren Teil der Trage befand. Und ihr Vater reagierte Geistesgegenwärtig, zog die kleine Brìghde von der Trage fort noch ehe jemand etwas bemerkte und hielt sie wie immer im Arm. Glücklich im schützenden Einflussbereich des Vaters zu sein stand sie einfach nur da und lächelte wie ein unschuldiges Kind…
Wieder wechselte die Szenerie und sie befand sich auf einem Hügel im Forrest Hills Friedhof. Ihre Mutter war am 14. Februar 2039 den Verletzungen des Anschlages vom blutigen Dienstag erlegen.Da stand sie nun neben ihrem Vater und ihrer Schwester, vor einem schlichten weißen Stein auf dem der Name ihrer Mutter stand und einige liebevolle Worte in gälischer Sprache eingraviert1. Und hinter ihnen standen unzählige in schwarz gekleidete Männer, Frauen und Kinder, und in diesem Moment überkam sie die Erkenntnis was ihr Vater in den Jahren zuvor immer meinte wenn er vom gemeinsamen Picknick oder Abendessen mit den Worten „Entschuldigt meine Lieben, aber die Familie braucht mich“ auf stand und verschwand. Und so groß auch Brìghde’s Trauer über den Verlust der Mutter war, irgendetwas in ihr machte die Kleine glücklich und erfüllte sie mit Stolz.Die Zeremonie zu Ehren ihrer Mutter war wunderschön und dauerte den ganzen Nachmittag und Abend, nach den Reden auf dem Hügel gab es im familiären Innenhof ein großes Essen und es wurden die Lieblingssongs ihrer Mutter gespielt, zwar leise und dezent aber mit ehrfürchtigem Respekt.Abends als ihr Vater sie und ihre Schwester ins Bett brachte, sah sie ihrem Vater in die Augen nahm seine für sie viel zu große Hand und sagte auf irisch: „Papa, ba mhaith liom a bhaineann leis an teaghlach“2Er strich ihr über den Kopf und antwortete: Go bhfuil tú ag déanamh cheana féin, codladh go maith“3
Dieses Ereignis veränderte nicht nur die Familie Moireach, sondern insbesondere auch Brìdghe. Hatten sie bisher schon durch den Status und das Vermögen ihres Vaters ein sehr behütetes Leben geführt indem den beiden Schwestern an nichts mangelte, so führte jetzt auch noch die aufkommende Sorge ihres Vaters auch noch seine beiden Töchter verlieren zu können zu noch mehr Fürsorge und “Schutz“.Für Brìdghe ändere sich nicht all zuviel, da sie aufgrund ihrer besonderen Gabe in dem Umgang mit technischen Geräten und der Matrix seit ihrem fünften Lebensjahr einen Privatlehrer hatte. Welcher nun auch für ihre Schwester Erin zuständig war.Was zum einen bedeutete das die beiden Schwestern wesentlich mehr Zeit miteinander verbrachten, folglich es aber auch zu mehr Reibereien führte, da beide auch sehr unterschiedlich veranlagt waren. War Brìdghe immer schon eher die praktischere von den beiden gewesen, die entweder etwas tat oder nicht, so war Erin mehr in gedanklichen Sphären unterwegs. Zudem hatte Brìdghe seit dem Tod ihrer Mutter ein sehr starkes Verantwortungsgefühl für ihren Vater und die größere Schwester, man hätte als Außenstehender sicher die Meinung bekommen können, das sie versuchte die Mutterrolle zu füllen.
So war es auch eher nicht verwunderlich das Erin sich im laufe der weiteren Jugendjahre immer mehr ihrer geistigen Entwicklung verschrieb und bereits frühzeitig wußte das sie in die Fußstapfen ihres Vaters und zum Jurastudium zugelassen werden wollte. Jedoch mit dem grundsätzlichen Gedanken sich einen eher ruhigen „Konzernjob“ als Anwältin zu sichern.Während Brìdghe, zwar die schulischen Leistungen nicht vernachlässigend, ihr Bataireacht-Training stärker forcierte, welchem sie zwar nur in der heimischen Sporthalle nachgehen konnte, dafür aber sehr zeitintensiv. So war es auch wenig verwunderlich, das Erin sofort nach ihrem 17.Geburtstag einen von der East Coast Stock Exchange unterstützten Studienplatz im Hauptfach Jura und Nebenfach BWL an der Konzernnahen Boston University in Fenway antrat.
Nachdem Brìdghe nicht so recht wusste was genau sie mit ihrer akademischen Laufbahn anfangen soll, welche für den familiären Status jedoch als obligatorisch galt, begann sie nach einer langen und sehr vertrauten Unterredung mit ihrem Vater Patrick Informationstechnologie am MIT&T zu studieren. Zum einen um ihre Fähigkeiten weiter zu fördern, aber hauptsächlich auch aus dem Grund sie vor der Öffentlichkeit weiterhin geheim zu halten und zu kaschieren.Sie merkte jedoch schon innerhalb des ersten Semesters, dass sie das Studentendasein nicht wirklich auslastete und beschloss daher ab dem zweiten Semester ihre sportliche Begeisterung als Mitglied des MIT&T-Basketballteams „Engineers“ auszuleben. Hier blühte Brìdghe so richtig auf und konnte auch wunderbar einen Ausgleich für die zahlreichen Stunden im Hörsaal und der Matrix schaffen, schnell kristallisierte sich heraus, dass sie aufgrund ihrer Größe und Reaktionsschnelle eine ideale Centerspielerin ist.So ergab es sich auch, dass sie während einem ihrer ersten Spiele die Journalismusstudentin Liorah Baren traf, welche sich ihr Studium durch diverse Sportbloggs finanzierte. Die beiden Elfen verstanden sich von Anfang an außerordentlich gut, was auch an ihrer beidseitigen Begeisterung für den Sport lag. Ebenso ergänzten sich Brìdghe’s Matrixfähigkeiten und ihre Hartnäckigkeit beim Überwinden von Widrigkeiten, und Liorah’s soziale und magische Kompetenzen, hervorragend. So das die beiden während ihrer gemeinsamen Studienzeit eine freundschaftliche Beziehung aufbauten und welche sich auch später beruflich wunderbar weiterführen ließ.
So kam es dann auch das sie die Jahre 3 und 4 hauptsächlich dem sportlichen Aspekt des Studentenlebens widmete und am Ende des Studiums einen eher schlechten Start in die Prüfungsphase gehabt hätte.So war es auch nicht verwunderlich, das sie sich um Alternativen zur Prüfung versuchte und zusammen mit ihrem Trainer und dem Dekan zu dem Entschluss kamen, das sie das komplette Studium noch einmal wiederholt, allerdings mit der Prämisse zwar weiterhin dem universitären Basketballteam anzugehören aber doch mehr Fokus auf die akademischen Fächer und Leistungen zu legen.
Also absolvierte Sie weitere 4 Jahre am MIT&T und in der Basketballmannschaft, was sie im Endeffekt ihren Abschluss zeitgleich mit ihrer Schwester erreichen ließ. Erin die sich die ganze Zeit ausschließlich ihren akademischen Leistungen verschrieben hatte erzielte den Abschluss wenig überraschend mit Magna cum laude und erhielt einen angesehenen Anwaltsposten bei der East Cost Stock Exchange.Brìdghe erzielte zwar einen weniger guten aber nicht unbedingt schlechten akademischen Abschluss im Bereich Matrixdesign. Erhielt aber zum Erstaunen aller keine Angebote in diesem Bereich sondern einen Tag nach ihrer Graduation ein Angebot als Centerspielerin bei den Boston Celtics.
Dieses Angebot nahm Sie aus zwei Gesichtspunkten an. Einerseits konnte sie so ihrem geliebten Basketballsport weiter frönen, und zum anderen war es für die Öffentlichkeit eine wunderbare Tarnidentität.Denn das, was niemand ausser ihr und ihrem Vater wusste bzw weiß, war die Tatsache das sowohl Privatschule als auch Universitätsstudium nur einem Zweck dienten. Nämlich Brìdghe das nötige Handwerkszeug anzueignen um als Sicherheitsdeckerin bei der “Familie“ einsteigen zu können. Somit war ihre folgende zehnjährige Basketball-Öffentlichkeits-Karriere die ideale Tarnung um verdeckt die O’Rilleys gegen Angriffen von Außen zu schützen, und zeitgleich ihre Präsenz in der immer stärker werden Matrix zu etablieren.So arbeitete sie sich in den „Schatten ihrer sportlichen Präsenz“ von den niederen Mafiarängen bis in das mittlere Management hoch.
Ihre Schwester Erin machte nicht nur beruflich im Konzern ihren Weg, sondern heiratete auch dort ein. Sie lernte drei Jahre nach ihrem Studium Cian McKee aus dem Key-Account-Management kennen und die beiden heirateten bereits ein Jahr später. Bereits 9 Monate nach der Hochzeit gebar Erin einen Sohn den sie Dylan tauften, vom Konzern aus ein Kindermädchen für die Erziehung gestellt, fing Erin auch bereits 3 Monate nach der Geburt wieder als Anwältin an.Der Kontakt zu ihrer ursprünglichen Familie brach auch nach Eintritt in die Konzernwelt nicht ab, wenngleich er weniger wurde. Auch der Umzug der East Coast Stock Exchange nach Manhatten im Jahr 2064 nach dem großen Crash änderte nichts daran. Auch wenn ab dort bis auf Geburtstagsfeierlichkeiten nur noch Kommkontakt herrschte.
Der Crash 2.0 vom 02. November 2064 veränderte jedoch nicht nur das Leben von Erin Moireach, sondern eben so von Brìdghe. Die so entstandene allgegenwärtige WiFi-Matrix, ermöglichte der Technomancerin ganz neue Möglichkeiten. Jetzt da man offiziell als Decker ohne Kabel auf die Matrix zugreifen konnte und die diversen Zugriffsgeräte im Rahmen der Konzernneuzusammenschlüsse- und forschungen immer kleiner wurden, war es für Brìdghe um einiges leichter ihre Fähigkeiten einzusetzen und trotzdem unerkannt zu bleiben. Da nach wie vor nur ihr Vater und Sie ihre Fähigkeiten kannten.Was nebenbei bemerkt auch dazuführte das sie nun mehr Zeit in die Arbeit für die O’Rilleys investierte und Basketball nur noch als „Identitätshobby“ betrieb.
Nachdem der damalige Don der O’Rilleys das vermeintliche Chaos um den Crash 2.0 für die Familie nutzen wollte um das Einflussgebiet zu erweitern kam sehr viel Arbeit auf Brìdghe zu. Da er es sich in den Kopf gesetzt hatte eine Tochterfirma des neuentstandenen NeoNet-Konzerns zu infiltrieren und die Fäden der Firmenleitung an sich zu reißen. Und im Zuge der anfänglichen Schwierigkeiten die die Öffentlichkeit bei der Etablierung der Wifi-Matrix hatte, und um möglichst wenig Grund zur Sorge bei Behörden oder dem Mutterkonzern aufkommen zulassen, sollte diese Aktion komplett virtuell laufen.
Nicht nur aus reinem Loyalitätsbewußtsein der Familie gegenüber, erklärte sich Brìdghe dazu bereit die Übernahmeaktion zu leiten, sie sah darin auch eine Herausforderung für ihre Fähigkeiten, welche sie steht’s am weiterentwickeln war.Auch nahm sie sich dies zum Anlass sich eine neue „Persona“ zu erschaffen die mehr ihren jetzigen Fähigkeiten und ihrer Persönlichkeit entsprach, als das immer noch von Unizeiten her existierende Icon.
Dazu interagierte sie unter Pseudonym (Shannon Christie) mit einer sich in den Rox befindlichen Technoschamanengang, in der Hoffnung hier das das Erschaffen von komplexen Formen wie auch das kompilieren und registrieren lernen zu können. Die falsche Sin benötigt Sie, da es nach wie vor lebensgefährlich ist sich als Technomancer zu erkennen zu geben. Nicht das es einen Unterschied machen würde, wir sind genauso Metamenschen wie alle anderen auch mit den gleichen Bedürfnissen Hunger, Durst, Schlaf, soziale Sicherheit und keines Wegs physisch oder psychisch gestört oder abartig, wie es die Konzerne gerne ausdrücken.Denn das was wir tun ist nicht geheimnisvoller als ein Magier der vor sich hin murmelt oder etwas in die Luft zeichnet, und die werden ja auch nicht bei lebendigem Leib seziert.Aber wenn Sie einen von uns finden, werden wir in Handschellen und mit Stahlketten gefesselt in eine 20 Meter tiefe Höhle verfrachtet und dem geifernden Pöbel über die Konzerneignen Tridkanäle vogeführt wie Critter oder Schwerverbrecher. Schön in mundgerechten 10 Minuten Häppchen mit fröhlicher Konzernwerbung unterlegt, während die arme Sau sich von der Matrix getrennt auf der Liege oder dem Stuhl windet und vor Schmerzen schreit und zu phantasieren beginnt.//Erlöst die armen Seelen von diesen Qualen//, ist die Botschaft dieser Hetzkampagne. Für deren Zweck man jemanden wahllos aus dem „Forschungslabor“ nicht lebendig aufschneidet, sondern der breiten Masse zugänglich macht.//Unterstützt unsere Forschung, damit eure Kinder nicht so leiden müssen//, lautete der Aufruf an die Konzerndrohnen und Shadowrunner.
Schöne perverse neue Welt …
So ist es auch nicht verwunderlich, dass diese Ausflüge und der Lernprozess bei Brìdghe Spuren hinterlassen hat. Welche wiederum dazuführten, dass sie die Scheinheilige Darstellung der Konzerne nicht nur ablehnt sondern soweit es ihr möglich ist wiederlegt. Man muss an dieser Stelle sicher nicht explizit erwähnen, dass diese neu gewonnene Einstellung Brìdghe und ihre Schwester Erin, die diese Pseudosicherheit selber gewählt hatte, nicht näherbrachte jedoch aufgrund ihrer Erziehung auch keinen Keil zwischen die beiden trieb, sondern lediglich für Diskussionsstoff sorgt.
Auf alle Fälle war Brìdghe aufgrund des bei den Technoschamen erlernten Wissens in der Lage einige neue Programme und Formen speziell für ihren Zweck der Infiltration zu entwerfen, und im Matrixbereich von Philly aktiv zu werden ohne jedes mal vor Ort sein zu müssen.
Die gesamten Vorbereitungen sowohl der Matrixaktivitäten wie auch politisch motivierte Deals, nahmen knapp 2 Jahre in Anspruch. Brìdghe war in dieser Zeit außer ihren lokalen Spielen und Auswärtsbegegnungenfür die Boston Celtics, ausschließlich mit ihrem Vater zusammen. Was dazuführte dass das ohnehin seit dem Tod der Mutter starke Band zwischen Vater und Tochter noch enger, vertrauenswürdiger und unzerstörbarer wurde. Denn sowohl ihr Talent wie auch die Tätigkeit für die “Familie“ machte ein blindes, gegenseitiges Vertrauen der Beiden unabdingbar.
Und genau das war auch das einzige was nach dem Übernahmeversuch der O’Rilleys an der NeoNet-Tochter „Iris Software“ blieb.Der einzige Fehler in dem 3 Tage dauernden Matrixrun, der nicht einmal direkt von Brìdghe zu verantworten war, machte die ganze Aktion zu nichte. Es war wirklich alles bis ins Detail bedacht worden, von langfristig eingeschleusten Konzernern mit den notwendigen Sicherheitsfreigaben, über personelle Überwachung der Außenanlagen, pseudofaktische Trennung der Matrix unter Ausnutzung eines virtuellen Backupspiegels für den Mutterkonzern. Das einzige was sie nicht zu 100% abgesichert hatten, war die sehr unwahrscheinliche Möglichkeit das ein Straßengang genau in dem Zeitraum der Übernahme eine Machtdemonstration in dem Stadtteil Philly’s ausspielte und so am letzten Tag vor der Entscheidenden Aktion alle Mitarbeiter Iris Softwares auf 100 % Plausibiliät ihrer SIN und Konzernzugehörigkeit überprüft wurden, und ein Mitglied des Infiltrationsteams eine nur 97% Übereinstimmung mit den persönlichen Daten eines Ex-Angestellten aufwies.Durch das Schweigen und den Mafia eigenen Ehrenkodex die Familie um jeden Preis zu schützen, nahm Freddy „der Stumme“ die ganze Sache auf sein Konto. Glücklicherweise konnten die Matrixspuren noch rechtzeitig vor Aufnahme der offiziellen Ermittlungen verwischt werden, so das kein größerer Schaden an der O’Rilley-Familie entstand.
Für Brìdghe hatte dies zur Folge das sie nicht nur das Gefühl hatte die Familie enttäuscht zu haben, sondern auch von ihren Fähigkeiten enttäuscht war. Was nach weiteren Wochen des Überlegens und der Selbstvorwürfe in dem Entschluss gipfelte, dass sie sich vielleicht doch zu sehr auf ihre „Sportkarriere“ konzentriert hatte.Um für die Familie Schadensbegrenzung zu betreiben und aus dem Gefühl raus ihren Vater enttäuscht zu haben. Suchte sie zusammen mit dem Don, ihrem Vater und den Unterbossen nach einer Möglichkeit den Status und das Territorium der Familie doch noch zu vergrößern.Im Rahmen dieses „Brainstormings“ kam man zu dem Entschluss die bis dato nicht vorhandenen Beziehungen zu der Seattler Finnigan-Familie zu fokussieren.Jedoch wollte man hierzu nicht die offiziellen Kanäle bemühen, um weder in Boston noch Seattle Wellen zuschlagen. Daher sollte Brìdghe im Rahmen ihrer sportlichen Karriere offiziell zu den Seattler SuperSonics wechseln und sich dann einen Namen in den Schatten und der Hierarchie der Finnigans machen.So veranlasste Sie denn auch in den folgenden Wochen ihren Wechsel zur Saison 2073/2074 im Oktober 2073 zu dem renommierten Pro-Basketballteam an der Westküste. Wo sie zeitgleich unter dem Straßennamen „clover maiden“ an ihrer Schatten-Decker-Karriere zu arbeiten begann.

Ein leichtes Zucken durchzog ihren Körper, und machte sie sowohl darauf aufmerksam das es hier an der Westküste abends relativ schnell kühl werden konnte und zum andern das etwas ihrer Aufmerksamkeit bedurfte. Gegen die Kühle konnte sie nichts tuen als sich ihre leichte Jacke überzuwerfen, aber das was ihre Aufmerksamkeit forderte fing in hektischem Stakkato an zu blinken.
Als dann zog sie das Hermes Ikon aus der Jackentasche und ließ ihre Finger beinahe liebevoll und mit einer Eleganz über die AR-Komponenten gleiten als wolle sie ein Orchester anleiten. Einige Nanosekunden später taucht die eben noch Nachdenkliche Elfe in die allgegenwärtige Matrix ein, und zeitgleich materialisierte sich ein digitaler weißer Huskies mit zwei stilisierten Kleeblättern auf der Stirn.
In diesen wenigen Sekunden des Wechsel von der fleischlichen in die digitale Welt, sackte ihr Körper in sich zusammen und lehnte nun reaktionslos an dem Geländer.Aber es änderte sich nicht nur das Aussehen sondern ebenfalls die Einstellung der rothaarigen Elfe. Statt der gedanklichen Überheblichkeit durchflutete sie jetzt eine Ehrfurcht vor der unendlichen Weite der Matrix. Mit Hilfe des Menüs begab sie sich zu einer virtuellen Telefonzelle, welche in der realen Welt lediglich ihr Kommlink wieder spiegelte.Vor ihr Erschien ein schwarz-weißes Icon, das einen Mann hohen Alters zeigte mit grauen Schläfen und die unter einem mit hochgeknickter Krempe aufgesetzten Hut zu sehen waren, dazu zeigte das Gesicht einen weißen Drei-Tage-Bart und eine kleine Narbe über der rechten Augenbraue. Unter dem Tweedmantel war eine Weste mit Hemd und Fliege zu erkennen, die Hände waren in Lederhandschuhen verstaut und in der linken Hand hing eine Thompson1928A1 herunter.Brìdghe hatte das Icon nach den Wünschen ihres Vaters entworfen, und daher wusste sie das die herunterhängende Maschinenpistole für ihr eigens entwickeltes aktives Sicherheits- und Schutzsystem stand.Also war ihre Verbindung nahezu sicher.

„Athair4“, kam es als ihre Person sich um die Füße des Icons legte.„Brìdghe, wie ich sehe bist Du in Seattle angekommen?“„Es ist kalt hier und ich fürchte bald wird es auch regnen“, der Huskies winselte auf.„Dann ist es ja gut, das ich für mein Lieblingsmädchen gesorgt habe.“ Er steckte ihr eine Visitenkarte an das Halsband des Hundes der immer noch zu seinen Füßen lag.„Du bist der Beste, Daddy“.„Ich habe es auch schon einrichten lassen, und einen zuverlässigen Kontakt für mein ‚Kleeblättchen‘ aufgetan.“„Ich vermisse dich jetzt schon“, dem Huskie tränten die Augen während er leicht winselte. „Ich glaube ich werde Dich und die anderen am Wochenende gleich besuchen kommen.“„Hat denn mit deinem Transfer auch alles funktioniert?“, mit der freien Hand streichelte das Icon dem Huskies über den Kopf. Und ein versierter Beobachter der Matrix hätte wahrnehmen können, das die beiden Icons an der Stelle verschmolzen.„Ja, habe schon mit dem Coach gesprochen. Werde offiziell auf der Ersatzbank sein. Und nur sporadisch eingewechselt, quasi als Ersatz für einen erkrankten Stammspieler.“„is breà liom tù“5„mè freisin“6
Sowohl Persona als auch Icon lösten sich in ihre elektronischen Bestandteile und der Körper der Elfin erwachte wie von Zauberhand zum leben. Sowohl die kalten nassen Tropfen, wie auch ein Blick auf den Chronometer den sie von ihrer Schwester Erin zum Studienabschluss erhalten hatte zeigte ihr das es Zeit war. Und so winkte sie sich auf konventionelle Weise ein Taxi am Pier ran und ließ sich zu den Koordinaten fahren die ihr Vater ihr übermittelt hatte.
Seattle sei bereit für „Clover Maiden“ …


1A mháthair chomh maith agus amiable, tógadh bhean chéile agus consort shiúl uainn. Mar sin féin, an grá riamh buries tú ar an mbás agus an uaigh, reacheth sí.
2Papa, ich möchte auch zur Familie gehören.
3Das tust du schon, schlaf jetzt mein Kind.4Daddy5Ich liebe Dich
6Ich, dich auch